Digitalsustainable

Das Duett zwischen Digitaler Transformation und Nachhaltigkeit

Sustainability Challenge

Mit SchülerInnen die Zukunft gestalten

Ich bin Torge und Student im Master of Science Digital Transformation & Sustainability an der HSBA. In unserem Modul Sustainability Challenge stehe ich vor der Aufgabe, mich gesellschaftlich zu engagieren und ich möchte euch heute gerne mit auf meine Reise nehmen. Auf der Reise stelle ich mich der Herausforderung an Schulen zu gehen und mit SchülerInnen der Oberstufe in einem Workshop über die Herausforderungen der Zukunft zu diskutieren, um somit einen Beitrag zum SDG 4 – Hochwertige Bildung zu leisten. Außerdem möchte ich den SchülerInnen aufzeigen, wie vielfältig der Themenkomplex der nachhaltigen Entwicklung ist und welche Kompetenzen benötigt werden, um den Herausforderungen wie Klimawandel, Digitalisierung, demografischer Wandel oder Ressourcenknappheit zu begegnen. Mein erarbeiteter Workshop besteht aus vier Modulen, der von den SchülerInnen die Anwendung verschiedener Kompetenzen erfordert: Analytisches und systemisches Denken: Vor welchen Herausforderungen stehen wir, wie sind diese miteinander vernetzt und wie betreffen uns diese schon heute? Zukunfts- und Werteorientiertes Denken: Wie soll eine Zukunft aussehen, in der wir leben wollen und was ist uns in dieser Zukunft wichtig? Change-Management und Kommunikationsfähigkeit: Welche Personengruppen sind von Problemen und Lösungsansätzen betroffen und wie müssen wir mit diesen kommunizieren, um Veränderung erfolgreich zu implementieren? Meine Reise beginnt mit einer 11. Klasse am Freiherr-vom-Stein Gymnasium in Oldenburg in Holstein. Im Feedback des Moduls rund um das Climate Action Planning Game spiegeln mir die SchülerInnen wider, dass Ihnen durch das Rollenspiel deutlich wurde, wie schwierig es ist trotz eines gemeinsamen Ziels Kompromisse zu finden.     Dieses Feedback bekomme ich auch von einer 11. und 12. Klasse am Gymnasium Bondenwald, meiner zweiten Station. Es ist insbesondere der 12. Klasse anzumerken, dass sie sich bereits viel mit dem Thema Nachhaltigkeit beschäftigt hat. So liefern die SchülerInnen im Modul rund um das Thema nachhaltige Städte großartige Lösungsvorschläge, wie Städte nachhaltiger, inklusiver und gesünder gestaltet werden könnten. Dabei entwickeln die SchülerInnen eine Stakeholder-Matrix und stellen dar, welche Personengruppen der Stadt von den heutigen Problemen, aber auch von den zukünftigen Lösungsvorschlägen in welcher Form betroffen sind. Die letzte Station auf der Reise meiner Sustainability Challenge ist meine Heimatschule, die Inselschule Fehmarn. Hier hatte ich die Möglichkeit, mit einer 11., 12. und 13. Klasse ins Gespräch zu kommen. Zwar lag im bisherigen Lehrplan der Klassen das Thema Nachhaltigkeit noch nicht so stark im Fokus wie an meinen vorherigen Stationen, trotzdem können die SchülerInnen im Einstiegsmodul sehr gut erklären, wie die verschiedenen Herausforderungen Klimawandel, Ressourcenknappheit, Flucht und Migration, demografischer Wandel und Digitalisierung auf systemischer Ebene zusammenhängen. Weiterhin finde ich es bemerkenswert, wie die SchülerInnen im Climate Action Planning Game proaktiv auf andere Gruppen zugehen, verhandeln und sich auch als Gruppe immer wieder selbst hinsichtlich ihrer Entscheidungen kritisch hinterfragen. Mich stimmt es hoffnungsvoll, dass das Thema Nachhaltigkeit immer mehr Relevanz an den Schulen bekommt und die SchülerInnen auch Lust auf das Thema haben. Meiner Meinung nach ist es für die Lehrenden wichtig, Nachhaltigkeit interaktiv begreifbar zu machen. Eine Haltung ist nichts, was es auswendig zulernen gilt. Was bringt es mir, alle SDGs herunterbeten zu können, wenn ich gar nicht weiß, wie ich ganz konkret in meinem echten Leben dazu beitragen kann, die SDGs zu erfüllen? Dieses Feedback haben mir auch manche SchülerInnen auf meiner Reise gegeben. Mein Tipp ist daher: Konkrete Beispiele aus dem echten Leben heranziehen und zeigen, dass auch junge Menschen schon heute die Kompetenzen besitzen, etwas in ihrer ganz persönlichen Umwelt zu verändern.Ein großer Dank geht an alle Schulen und Lehrkräfte, die mir den Raum für die Workshops gegeben haben und an die SchülerInnen, die großartig mitgemacht und diskutiert haben! Torge Stahl

Kulturelle Vielfalt für mehr Akzeptanz und Toleranz 

Wie leben unbegleitete minderjährige Geflüchtete nach ihrer Ankunft in Deutschland? Im Rahmen meiner Sustainability Challenge engagiere ich mich bei der Stiftung Sozialpädagogisches Institut (SPI). Die Stiftung SPI setzt sich in diversen Bereichen wie Sucht und Prävention, Wohnung und Betreuung, aber auch Flucht und Einwanderung ein. Heute möchte ich euch gerne auf meine Reise für die Sustainability Challenge mitnehmen, bei der ich unbegleitete minderjährige Geflüchtete in Erstaufnahmestellen in Berlin betreue. Die Lebensumstände vor Ort: Die Unterkunft befindet sich im Hinterhaus eines herkömmlichen Gebäudes. Insgesamt wohnen dort circa 55 Jugendliche. Viele der Geflüchteten kommen aus dem Afghanistan, Syrien, Iran, dem afrikanischen Raum oder der Ukraine und sind laut ihren Dokumenten 15-17 Jahre alt.  Angekommen in der Unterkunft, wird dem Jugendlichen ein Zimmer zugewiesen. Wenn die Räumlichkeiten es ermöglichen, wird versucht jedem Jugendlichen ein eigenes Zimmer zu geben, um interkulturelle Konflikte und Meinungsunterschiede zu vermeiden. Im Durchschnitt warten die Jugendlichen sieben Monate auf ihren Interviewtermin, welcher die Voraussetzung für den weiteren Asylprozess ist. Bis dahin dürfen sie nicht an dem üblichen Schulalltag teilnehmen und auch keine Arbeit beziehen. Somit verbringen sie die meiste Zeit in der Unterkunft, was oft zu Langeweile, Auseinandersetzungen und Streitigkeiten führt. Meine Erfahrungen: Im alltäglichen Umgang mit den Jugendlichen merke ich, wie liebevoll, aber auch liebebedürftig die Kinder sind. Beim Öffnen der Tür werde ich immer von mehreren Jugendlichen herzlich begrüßt, gefragt wie es mir geht und mir wird immer Essen angeboten. Diese Fürsorglichkeit und Freundlichkeit beeindruckt mich. Zusammen mit den Jugendlichen unternehme ich verschiedene Dinge: Mansour, ein Junge aus Afghanistan, freut sich immer, mit mir Schach spielen zu können. Woche für Woche wird er besser. Zu Beginn gewinne ich jedes Schachspiel, nach einigen Wochen, ist er jedoch unschlagbar. An einem schönen Sommertag sitzen wir gemeinsam in einer Runde von zehn Jugendlichen und Mitarbeiter*innen oben auf der Dachterrasse und bringen Jordan, einem Geflüchteten aus Kamerun, das Kartenspiel „UNO“ bei. Das Spiel wird hitzig. Alle zeigen Ehrgeiz, sind mit Herzblut dabei und kämpfen um den Sieg. Am Pfingstfreitag kommen die Jungs, Sherial und Mansour auf mich zu und wollen Deutsch lernen. Zusammen üben wir Vokabeln und im Anschluss gibt es ein kleines Diktat. Mit einer weiteren Mitarbeiterin und neun Jugendlichen gingen wir an einem Samstagnachmittag zum Straßenfest „Karneval der Kulturen“. Dort tanzen die Jungs zu unterschiedlicher Musik. Man merkt ihnen an, wie sie für einen kurzen Augenblick ihren schwierigen Alltag vergessen und den Moment einfach genießen. Jeder Tag in der Unterkunft verläuft anders. An manchen Tagen sind die Jugendlichen gut gelaunt und haben Lust, mit einem zu reden, an anderen sind sie eher verschlossen und ziehen sich zurück. Dennoch merke ich, wie viel Freude ich Menschen allein mit meiner Anwesenheit bereiten kann. Denn schließlich ging es nie darum, etwas Außergewöhnliches mit den Jugendlichen zu unternehmen, sondern schlichtweg einfach darum, ihnen Gesellschaft zu leisten, auch wenn man an manchen Tagen nur schweigend nebeneinandersitzt. Diese Erfahrung werde ich immer positiv in Erinnerung behalten und kann es jedem nur nahelegen, sich ehrenamtlich zu engagieren. Nicki Saee

Ehrenamt bei Viva con Aqua

Ein Sozialstaat wie Deutschland ist unter anderem auch stark auf das ehrenamtliche Engagement der Bevölkerung angewiesen. Obwohl „der Anteil freiwillig engagierter Menschen in den letzten zwanzig Jahren gestiegen ist“ (Simonson u. a. 2022, 1), haben einige Organisationen und Vereine besonders nach der Corona-Pandemie zu kämpfen wieder genug Personen für das Ehrenamt zu motivieren. Die Sustainbility Challenge durfte ich im Rahmen des Masterstudiums bei dem Viva con Agua de Sankt Pauli e.V. erbringen. Viva con Agua hat es sich zur Aufgabe gemacht, Zugang zu sauberem Trinkwasser, Sanitärversorgungen und Hygiene weltweit zu garantieren. Dabei setzt der Verein auf positiven Aktivismus und nutzt Konzerte, Festivals, Sport- und Kunstveranstaltungen, um Spenden zu sammeln. In ganz Deutschland gibt es verschiedene Crews, die sich regional für die Organisation und deren Repräsentation bei verschiedensten Veranstaltungen einsetzen, damit möglichst viele Spenden zusammenkommen. Da besonders diese Veranstaltungen während der Corona-Pandemie nicht stattfinden konnten, konnten viele der ehrenamtlichen Crews nur wenige Spenden in diesem Rahmen auftreiben. Zusätzlich kam es dazu, dass die Crews immer weniger ehrenamtliche Helferinnen und Helfer verzeichnen konnten. Meine ehrenamtliche Aktivitätsspende bestand darin, die lokalen Crews bei ihrer Präsenz auf den Sozialen Medien zu unterstützen, damit diese auf den Plattformen Werbung für den Purpose von Viva con Agua sowie für ihre eigene Crew machen können. Aufgrund von zum Teil sehr gering besetzten Crews in den verschiedenen Städten, blieb besonders in letzter Zeit die öffentliche Präsentation auf den einzelnen Instagram-Kanälen eher auf das wichtigste beschränkt. Ich durfte im Zuge meiner ehrenamtliche Aktivitätsspende mit Hilfe der Plattform „Canva“ Vorlagen für Instagram-Posts erstellen sowie vorhandenes Videomaterial sichten und schneiden, damit dieses in Form von Kurvideoformaten wie Instagram-Reels, YouTube-Shorts und TikToks benutzt werden können. Besonders diese Videoformate sind hilfreich, da durch diese mehr Personen auf den Plattformen erreicht werden können als durch alleiniges Bildmaterial. Zuerst habe ich mich durch die verschiedenen Accounts der Crews geklickt, um zu identifizieren, welche Inhalte dort relevant und gewollt sind. Darauf aufbauend habe ich einzelne Content-Rubriken erstellt, z.B. Einladungen für das nächste Crew-Treffen, eine Darstellung über die Spendensumme, die bei den Konzerten gesammelt wurde, eine Anleitung, wie man der Crew beitreten kann und noch viele mehr. Bei diesen Aufgaben konnte ich meine Kreativität im Rahmen des festgelegten Design-Rahmens ausleben und hatte großen Spaß an der Erstellung der Beiträge. Auch das Sichten des Videomaterials war spannend, da man so noch einmal einen Einblick der vielen coolen Veranstaltungen bekommen hat. Mein Fazit: Ehrenamt kann und darf Spaß machen und muss nicht immer in der Form stattfinden, wie man sich das manchmal vorstellt.   Wenn auch du Lust hast großartige Leute zu treffen, kostenlos auf Konzerte zu gehen und dabei auch noch ganz viel Gutes zu tun, dann melde dich bei deiner lokalen Crew unter: https://www.vivaconagua.org/mach-mit/mitmachen/ oder registriere dich direkt für einzelne Veranstaltungen: https://pool3.vivaconagua.org Anna Gerbig

Heckenretter für Artenvielfalt & Klimaschutz

Im Rahmen meiner Aktivitätsspende im Modul Sustainability Challenge engagiere ich mich seit Januar für den Heckenretter e.V.  „Warum Hecken?“ – könnte man sich fragen und genau diese Frage habe auch ich Alexandra Werdes (Alex), Gründerin des Vereins, gestellt. Die Hecke (norddeutsch: Knick) ist als Arten- und Klimaschützerin viel zu lange unterschätzt. Der gemeinnützige Heckenretter e.V. hat das Ziel, die wertvollen Ökosystemleistungen der Hecke ins gesellschaftliche Bewusstsein zu bringen: Rund 7.000 Tierarten leben in, um und unter der Hecke. Hecken binden – neu gepflanzt auf Ackerland – langfristig genauso viel CO2 wie Wald (380 t/ha) und sind deshalb unsere heimlichen Klimahelden.    Um dafür zu sorgen, dass mehr dieser heimlichen Klimahelden gepflanzt werden, habe ich mich entschieden meine Aktivitätsspende für den Verein zu vollbringen. An meinem ersten Tag im Büro der Heckenretter macht Alex mich zunächst mit der formellen Arbeit des Vereins vertraut. Aktuell steht eine Siegelbewerbung an, bei der ich als Außenstehende tatkräftig unterstützen kann. Gemeinsam füllen wir das Bewerbungsformulars aus und ich stelle gezielt Nachfragen, die für Alex bereits selbstverständlich, für Außenstehende jedoch sehr erwähnenswert sind. Gleichzeitig lerne ich durch das Ausfüllen bereits sehr viel über den Verein, seine Strukturen und die Arbeitsweisen. Auch die Cloud des Vereins lerne ich an diesem Tag kennen. Sie ermöglicht es, den Verein remote zu unterstützen. Durch meine berufsbedingten Kenntnisse im Bereich des Online-Marketings und Social Media vereinbaren wir, dass mein nächstes Projekt ein Leitfaden für die Nutzung von Instagram sein wird. Durch die Möglichkeit mit der Cloud remote zu arbeiten, kann ich die Fertigstellung der Siegelbewerbung sowie den Leitfaden an meinen nächsten Einsatztagen von zu Hause aus erarbeiten.  Bis dato hat die Arbeit für den Verein viele Parallelen zu meinem Job-Alltag, denn auch dieser findet am Laptop im Home Office statt. Am 18. März steht nun jedoch der Frühling so gut wie in den Startlöchern und die erste Pflanzaktion des Jahres steht an. Hierfür besuchen wir mit etwa 50 freiwilligen Helfer:innen den Eichhof in Großbarkau. Dort finden wir eine bestehende Hecke vor, die an einigen Stellen nachgepflanzt werden muss. Die Helfer:innen werden dafür in zwei Gruppen unterteilt. Während meine Gruppe sich um die Pflege der Fläche kümmert, beginnt die andere Hälfte bereits an den entsprechend gekennzeichneten Flächen nachzupflanzen. Zur Pflege der Fläche müssen sämtliche Bei- und Unkräuter unmittelbar um die Hecke entfernt werden, da diese der Hecke die Nährstoffe aus dem Boden entziehen. Nach etwa zwei Stunden tauschen wir unsere Aufgaben. Endlich kann auch ich meine ersten Hecken einpflanzen. Dafür wird zunächst das entsprechende Loch ausgehoben, anschließend wird die Hecke aus ihrem Topf genommen und die Wurzeln aufgelockert. Abschließend wird sie eingepflanzt und reichlich gegossen.  Nach dem erfolgreichen Pflanztag darf ich Alex weiterhin bei einem Drehtag unterstützen, an dem ein TV-Beitrag über die Arbeit des Vereins produziert wird. Insgesamt bietet mir mein Engagement für den Verein also vielseitige Einblicke und Unterstützungsmöglichkeiten. Seid ihr neugierig geworden? Dann würde ich mich freuen, euch bei der nächsten Pflanzaktion als Helfer:innen zu treffen.  Wir sind ein noch junges Projekt und können Mitstreitende an vielen Stellen gebrauchen. Es gibt vielfältige Möglichkeiten, wie du dich einbringen kannst. Um Heckenretter:in zu werden, musst du kein Vereinsmitglied sein. Gerne nehmen wir dich auch in unseren Helfer:innen Pool für kleinere Aufgaben auf, die punktuell immer mal anfallen – sei es Pakete packen oder Einkaufen vor einer Veranstaltung. Vielleicht hast du aber auch Lust, Teamer:in bei unseren Pflanzaktionen zu werden oder dein eigenes kleines Projekt zu übernehmen. Wir können gerne gemeinsam herausfinden, was das passende Engagement für dich ist. Schreib einfach eine Mail an post@heckenretter.org. Annika Heming

Permakultur als Konzept urbaner Landwirtschaft

Aus Begeisterung für Natur und grüne Stadtentwicklung, habe ich mir für meine Sustainability Challenge ein Urban Garding Projekt ausgesucht, welches die Permakultur als Grundpfeiler seiner Philosophie verankert hat. Doch was ist Permakultur überhaupt? Permakulturell gestaltete Lebensräume sind Systeme, in denen das Zusammenleben von Menschen, Tieren und Pflanzen so miteinander kombiniert wird, dass die Systeme zeitlich unbegrenzt funktionieren. Die Philosophie dahinter ist die Arbeit des Menschen mit der Natur und nicht gegen sie. Um ein Projekt im Permakulturdesign umzusetzten steht deswegen immer das Beobachten und das Gewinnen eines Verständnisses für das vorhandene Ökosystems an erster Stelle, das genutzt werden soll. Diese Herangehensweise soll dafür sorgen, dass man bei der Nutzung der Natur keine natürlichen Synergien zerstört, sondern ein Verhältnis zu diesen entwickelt und sie so für ein produzierendes System nachhaltig einspannen kann. Fragen die dabei helfen können: Welche Art von Spezies leben hier bereits? Wie und in welchem Maß können Sie sich an Veränderungen anpassen? Welche Funktion erfüllen sie auf der Erde? So geht es beim Permakulturdesign die Landschaften auf die bestmögliche Art und Weise nutzen. Das bedeutet auch, dass wir mit Permakultur Design die Produktivität der Landschaft unglaublich steigern können (mehr dazu). Die Initiative Die Macher hinter Minitopia verstehen sich selbst als „Plattform, Keimzelle und Spielplatz urbaner Selbstversorgung“. In einer alten Brummi-Werkstatt mit Halle, Werkstätten und 1000 m² verwilderter Außenfläche im Outback von Hamburg-Wilhelmsburg werden dabei kontinuierlich an neuen Konzepten für zukunftsfähige Lösungen, um den Herausforderungen unserer “modernen”, industrialisierten und globalisierten Welt getüftelt. Verschiedene Bildungseinrichtungen, Vereine und Schulen nutzen dabei das Gelände, um individuelle Projekte umzusetzen. Erfahrung während des Projektes In meinem konkreten Projekt ging es um die Umsetzung einer Außenküche, welche aus ausschließlich recyceltem Material und später klimaneutral bei Veranstaltungen den nötigen Platz für gemeinsame „Kochactions“ bieten sollte. Der ausgewählte Platz für die Küche vor dem Umbau In einem Kick-off nach Permakulturstyl haben wir dabei die benötigten Funktionen und Apparaturen definiert. Der Permakulturaspekt des Workshops sollte dabei eine ganzheitliche Betrachtung der Bedürfnisse aller beteiligten und beeinflussten Stakeholder gewährleisten (auch die Natur war hier ein Stakeholder!). Permakulturworkshop zum Projekt Außenküche Konkret umgesetzt haben wir: Freiräumen und Planierungsarbeiten Legen des Bodens Bau Schneidefläche Bau Tresen mit Öffnung für die Kochbox Bau eines Solarkochers Und das Ergebnis kann sich sehen lassen!  Erleben: Das spannendste an der Arbeit war für mich die Vielfalt an Menschen, die an dem Projekt mitgearbeitet haben. Wie eine Kohorte fleißiger Bienen wurde hier von allen Seiten angepackt, wenn jemand im Team Hilfe benötigt hat! Dabei haben wir nie das Ziel aus den Augen verloren, dass die Küche sowohl praktisch, umwelttechnisch als auch optisch das beste Ergebnis für die späteren Veranstaltungen bietet. Die Motivation war dabei für jeden etwas anderes. Neben mir suchten auffällig viele den Ausgleich zu ihren Computerjobs, neue Möglichkeiten sich einzubringen und Sinn (?). Damit rückte das „Bauen“ manchmal kurzzeitig bei der ein oder anderen Runde Kaffee in den Hintergrund und der Austausch und die Gemeinsamkeit waren mindestens genauso wichtig wie das Ziel. Persönlich ging es mir genauso. Ich fand es toll so viel Unterstützung und Wertschätzung bei der Umsetzung zu finden. Das Gefühl etwas Sinnvolles zu tun, das direkt greifbar und anfassbar war (die erste Veranstaltung mit Außenküche war schon eine Woche nach Fertigstellung), war umwerfend und motiviert mich, mich hier auch noch in Zukunft weiter einzubringen.   Nachhaltige Entwicklung Das umgesetzte Projekt wird an unterschiedlichsten Stellen dabei helfen die Nachhaltige Entwicklung voranzubringen. So war vor allem Ziel 12 „Nachhaltiger Konsum- und Produktion durch die Verwendung von ausschließlich recyceltem Material im Vordergrund. Selbst die kleinsten Abfälle werden auf Minitopia wiederverwertet und stiften sinnvollen Nutzen in anderen Projekten. Auch Ziel 11 „nachhaltige Städte“ stand im Vordergrund. Die Außenküche wird z.B. noch um eine Wurmbox (Schaffung von Biodünger) und einen grauen Wasserturm (Aufbereitung von Grauwasser) ergänzt. Damit bintegriertdas Projekt im kleinen Stil einen weiteren Teil der End-zu End Verwertung von Materialien. Auch ist das Ziel 4 „hochwertige Bildung“ gegeben. So wird zukünftig jeder Teil der Küche ein eigenes Infoplakat bekommen, der erklärt was dort zu sehen ist und wie es dabei hilft den Status Quo nachhaltiger zu machen und weniger Müll zu produzieren. Manuel Schmidt, DTS20

Recycle UP! Ghana – Müllbeseitigung

1. Teil A – Ziele und Erfahrungen  Recycle UP! Ghana ist eine Deutsch-Ghanaische Zusammenarbeit, die sich um nachhaltige Entwicklung in Ghana bemüht. Ziel ist die Beseitigung von Müll und Verschmutzung, welche ein großes Problem in Ghana darstellen. Die Organisation umfasst zwei Aktivitätsbereiche: Bildung- und Aufklärung, sowie den Incubator, welcher Impact Entrepreneurship in Ghana vorantreibt.  Im Rahmen der Sustainability Challenge durfte ich das Incubator-Team bei diversen Aufgaben wie der Planung des DEMO-Days, Fragen zum Funding und der Pitch-Vorbereitung der Entrepreneurs unterstützen.  1.1. Situationsbeschreibung  Vor der Mitarbeit bei Recycle UP! Habe ich mir gewünscht, mehr über Startups in Ghana zu erfahren und wie die Menschen vor Ort mit sozialen und ökologischen Nachhaltigkeitsproblemen umgehen. Insbesondere weil ärmere Länder erfahrungsgemäß schwerer betroffen sind als bspw. reiche Staaten in Europa.  Recycle UP! Ghana sieht die Lösung des Müllproblems in der Unterstützung von neuen Ideen, Technologien und jungen Menschen, die diese vorantreiben und dadurch nicht nur ökologische und soziale Missstände beseitigen, sondern gleichzeitig nachhaltige und unabhängigen Wohlstand in Ghana schaffen. Diese Ziele werden ebenfalls durch Ziel 9 der Sustainable Development Goals der Vereinten Nationen beschrieben.  Ziel 12 der SDGs stellt den Kern von Recycle UP! Ghana dar. Der globale Konsum -als Treiber der Weltwirtschaft – ist in einer Art auf Ressourcen angewiesen, die den Planeten schädigt. Recycle UP! Ghana unterstützt durch den Incubator neue Geschäftsmodelle, die Ressourcen schonen, Müll vermeiden oder wiederverwerten, sowie sich in eine zirkuläre Wirtschaft einbinden lassen. Diese Prämissen finden sich in jedem Startup, das Teil des Incubators ist, wieder.  1.2. Eindrücke aus der Aktivitätsspende  Im Rahmen meiner Sustainability Challenge konnte ich einen guten Eindruck dafür gewinnen, wie komplex und wertvoll der Beitrag von Recycle UP! Ghana ist. Es war beeindruckend zu sehen, wie viel Motivation die Team Mitglieder diesem Zweck, oftmals ehrenamtlich, entgegenbringen. Mit den bereits erfolgreichen Startups wurde mir schnell klar, warum dies so ist. Mit der geleisteten Arbeit ist es offensichtlich, dass diese Art der Hilfe keine einfache Spende ist. Es wird lediglich mit Wissen und Netzwerk unterstützt, ohne dabei von oben herab zu diktieren, welche Dinge wie funktionieren müssen. Die Selbstbestimmung der Menschen im Team, als auch bei den Unternehmer*innen ist eine der eindrücklichsten Erfahrungen, die ich während meiner Zeit sammeln durfte.   Maximilian Kadus, DTS20

Hausaufgabenbetreuung bei „Gertrud Hilft“

Im Rahmen der Sustainability Challenge habe ich im Januar 2022 mein Ehrenamt bei der Initiative „Gertrud Hilft“ aufgenommen. Unter diesem Namen haben sich bereits 2015 Menschen rund um die Stadtteile Uhlenhorst und Hohenfelde zusammengefunden. Mit der Unterstützung der St. Gertrud Kirche werden Geflüchtete als neue Nachbar*innen unterstützt. Dafür werden verschiedene Angebote wie Deutschkurse, Hausaufgabenhilfe, Computerkurse, Kulturausflüge oder die Begleitung zu Behördenterminen koordiniert und durch freiwillige Helfer*innen unterstützt. In meiner Challenge habe ich nun knapp sechs Monate jede Woche zwei Stunden in einer Unterkunft für Geflüchtete bei der Hausaufgabenbetreuung geholfen. Dabei habe ich eine Auswahl der Höhen und Tiefen erlebt, die ein ehrenamtliches Engagement mit sich bringen kann. Von der Verzweiflung der Kinder über den Mathe Hausaufgaben bis zu strahlenden Augen bei einem Sieg im Uno-Spiel nach den Hausaufgaben habe ich immer wieder schöne Momente und das Gefühl einer sinnvollen Tätigkeit erfahren. Umso größer war die Beklemmung als wir Anfang März unser Angebot zunächst kurzfristig einstellen mussten. Um Platz für ankommende Menschen aus der Ukraine zu schaffen, räumten wir zu diesem Zeitpunkt die uns zur Verfügung stehenden Räume in der Unterkunft. Statt Schreibtischen und Stühlen sind dort nun Betten und Schränke für einige der Menschen aufgestellt, die aus dem Kriegsgebiet nach Hamburg kommen. Gemeinsam mit Fördern & Wohnen, dem Betreiber der Unterkunft, wurde dann händeringend nach alternativen Räumlichkeiten gesucht, um unser Angebot der Hausaufgabenbetreuung wieder aufnehmen zu können. Bereits zu diesem Zeitpunkt war ich beeindruckt von der Hilfsbereitschaft und dem Engagement aller Beteiligten, die sich jede Woche aufs Neue Gedanken machten, wie wir die Kinder weiter unterstützen könnten. Als wir dann zwei Wochen später unser Angebot in anderen Räumen wieder aufnehmen konnten, war die Freude auf beiden Seiten groß. Wir waren froh, dass wir wieder vor Ort sein und den Kindern in einer 1-zu-1-Betreuung beim Lernen helfen konnten und auch die Kinder waren erleichtert über die Hilfe vor den anstehenden Klassenarbeiten. Von Deutsch, Englisch und Mathe bis zum Lesen üben, Memories spielen oder einfach nur Zuhören hatte ich in den letzten Monaten verschiedene Aufgaben. Dabei bin ich zwar fast an meine Grenzen gekommen was die deutsche Grammatik betrifft, im Großen und Ganzen habe ich aber durchweg positive Erfahrungen gemacht. Und auch wenn man manchmal das Gefühl bekommt, dass die Hilfe, die angeboten wird, nicht genug ist oder dass sie nicht alle Menschen erreicht, helfen die positiven Erfahrungen, nicht den Kopf in den Sand zu stecken. Sowohl die Zeit mit den Kindern und das Gefühl ihnen helfen zu können als auch die Gemeinschaft mit den anderen Helfer*innen haben mir gezeigt, wie viel Freude ein Ehrenamt bringen kann. Alina Steiger, DTS20

Hey Alter! – Alte Rechner für junge Leute

Erleben und Zielbeitrag zur nachhaltigen Entwicklung  Dieser Bericht wird nicht die Relevanz von Bildung erläutern. Sie als Leser:in sollten sich der Relevanz von Bildung für die Entwicklung und Chancengerechtigkeit von Schüler:innen beim Lesen bereits bewusst sein.  März 2020 in Deutschland:   Die Politik entscheidet sich zu einem Lockdown, der auch die Bildungseinrichtungen umfasst. Auch wenn die deutsche Bildungslandschaft in den letzten Jahren in Sachen Digitalisierung aufgeholt hat und viele Schüler:innen mit digitalen Endgeräten ausgestattet sind, so sind es eben noch nicht alle. Da sich zu diesem Zeitpunkt jedoch alle Schüler:innen im Homeschooling befanden, stand ein nicht unerheblich großer Teil von Schüler:innen vor der Herausforderung: Teilnahme am Online-Unterricht er über ihr Smartphone auf kleinstem Display, einem geteilten Gerät mit Geschwistern oder sogar ganz ohne digitales Endgerät? Sie hatten demnach keine (kurzfristige) Möglichkeit zur vollwertigen Partizipation. Diese Zeilen tippe ich übrigens auf meinem neuwertigen Laptop ein, welches an zwei externe Monitore angeschlossen ist und neben welchem mein Smartphone liegt. Glauben Sie mir, diesen Umstand betrachte ich heute anders, aber zurück zum Thema:  In jenem Moment entstand die Idee und damit gleichzeitig auch die Geburtsstunde von Hey, Alter!. Es sollten aussortierte, jedoch funktionstüchtige Endgeräte für Schüler:innen zur Verfügung gestellt werden, die kein Gerät besitzen. Seit Gründung wurden bundesweit mindestens 12.200 Geräte ausgeliefert – an meinem Standort „Hildesheim“ bereits über 500. Zur Info: Hildesheim hat lediglich ~100.000 Einwohner:innen im Stadtkreis. Der Bedarf war und ist also gewaltig, nicht zuletzt aufgrund der Fluchtbewegungen des Ukrainekriegs.  Ich unterstütze diesen Verein während meiner Sustainability Challenge in ganz unterschiedlichen Dimensionen, dazu später mehr.  Dankbarkeit, Gesellschaften und Fazit  Mai 2022 in Deutschland:  Was ich im Rahmen meiner Sustainability Challenge vornehmlich erleben durfte: Dankbarkeit. Und das gleich multidimensional.   Zunächst sei hier selbstverständlich die Dankbarkeit der Familien und Schüler:innen über das niedrigschwellige Angebot genannt. Es kamen Familien, in denen sich beispielsweise zwei oder mehr Schüler:innen ein Gerät teilen mussten, während der Unterricht zur gleichen Zeit lief, es kamen   Schüler:innen, überhaupt die ihr erstes eigenes Laptop in den Händen halten durften. Dieses breite Strahlen in den Gesichtern von Schüler:innen, das teilweise bis zu zehn Jahre alte Laptops hervorrufen, macht mir eines bewusst: wie heterogen die sozialen Schichten in unserer Gesellschaft sind und wie selten man außerhalb seiner Peer Group in echten Kontakt kommt.   Außerdem und insbesondere bin jedoch ich dankbar. Dankbar sowohl für alles, was ich habe, als auch für das, was ich erleben durfte. Ich durfte in der Prozesskette von Akquise, Einkauf & Verhandlung sowie Prozessoptimierung bis hin zur Annahme, Reparatur und Ausgabe von Geräten unterstützen.  Viele von uns leben in einer Filterblase, die ohne echten Kontakt über ein derartiges freiwilliges Engagement niemals wirklich durchbrochen werden kann. So wurde mir erst im Laufe der Tätigkeit bewusst, wie sehr es mir an nichts mangelt. Die Sustainability Challenge war und ist eine tolle Möglichkeit Selbstwirksamkeit zu erleben. Ich werde Hey, Alter! auch in Zukunft weiterhin gerne unterstützen.  Fazit  Die politischen Rahmenbedingungen machen vieles möglich, aber eben nicht alles. Wenn Regelungen getroffen werden die 99% der Menschen helfen, bzw. 99% nicht schaden, dann ist 1% eben doch betroffen und das sind in Zahlen ausgedrückt schwindelerregende Mengen. Für genau diese Menschen, also beispielsweise eine geflüchtete Familie mit drei Kindern, die fast in Tränen ausbrechen als sie ein altes Laptop in Empfang nehmen dürfen, sind das Ehrenamt und caritative Organisationen da.   Gut und notwendig, dass dies Organisationen existent sind. Sie verdienen unsere Unterstützung.   p.s.  Provokativer Abschluss: Du oder deine Organisation seid auf „Purpose“ Suche? Ein einziger Tag in einem solchen Ehrenamt hilft 😊   Nils Mönkeberg, DTS20

Dolmetscher für geflüchtete Personen

Im Rahmen meiner Sustainability Challenge hatte ich die Möglichkeit, gemeinsam mit einer Kommilitonin beim Projekt Hamburg-Hilft des Arbeiter-Samariter-Bundes zu unterstützen.  Was war meine Aufgabe? Ich als Helfender war neben dem Dolmetscher die erste Kontaktperson für geflüchtete Personen am Hamburger Hauptbahnhof. Dabei habe ich schutzsuchenden Personen aus der Ukraine geholfen, sich in einem ihnen unbekannten Land zurechtzufinden zu können.   Sobald zum Beispiel ein Zug aus Berlin ankam, ging ich mit einem Schild an das jeweilige Gleis. Am Gleis angekommen konnte häufig ich Menschen aus der Ukraine empfangen und zu unserem Stand begleitet. Falls notwendig, konnte ich sie direkt an einen Dolmetscher übergeben und mit Essen, kleinen Snacks und Getränken versorgen.  Mir sind insgesamt drei verschiedene Arten von Familien am Hauptbahnhof begegnet. Einige Familien wollten in eine andere Stadt weiterreisen. Meine Aufgabe war es dann anschließend die Personen an den jeweiligen Bahnsteig zu bringen, bei der meist großen Anzahl an Reisegepäck zu unterstützen und anschließend trotz Sprachbarriere in den richtigen Zug zu setzen. Andere Familien wollten in Hamburg bleiben und muss dann von mir zur zentralen Registrierungsstelle in Rahlstedt navigiert werden. Dafür zeigte ich ihnen den Weg bei Google Maps und begleitete sie an den jeweiligen Bahnsteig der U-Bahn. Wiederum andere Familien hatten keine Schlafmöglichkeiten, weshalb sie im Betriebsrestaurant der Deutschen Bahn in Schlafsäcken und mit Decken schlafen konnten. Hier war meine Aufgabe, das Betriebsrestaurant vorzubereiten und die Familien rüberzubringen.  Die Aufgabe klingt im ersten Moment zwar einfach, ist allerdings ziemlich herausfordernd. Die größte Herausforderung war, dass der Großteil der geflüchteten Personen kein Englisch gesprochen haben. Doch genau hier hat die digitale Transformation eine unglaubliche Hilfestellung geleistet. Zum Beispiel habe ich DeepL genutzt, um Texte vom per Speech-to-Text zu übersetzen. Bei DeepL handelt es sich um eine künstliche Intelligenz zur Übersetzung von Texten, die eine außerordentliche Qualität in Übersetzungen erreicht. Alternativ habe ich mich allerdings auch gut mithilfe meiner Gestik verständigt, was eine interessante Erfahrung war. Eine weitere Herausforderung war es, den Aktivitätsbeitrag auf eigenen Wunsch in kürzester Zeit zu spenden und das neben meiner eigentlichen Tätigkeit sowie neben den Aufgaben an der HSBA. So kam es dazu, dass ich in einer Woche knapp 70 Stunden für alle Tätigkeiten aufgebracht habe, was eine enorme Belastung war.   Welches SDG habe ich damit unterstützt? Meinen Aktivitätsbeitrag leistete ich auf Basis der nachhaltigen Entwicklungsziele 2 (Kein Hunger), 10 (Weniger Ungleichheiten), 15 (Leben an Land) und 16 (Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen).  Zusammengefasst konnte ich viele unterschiedliche Menschen aus der Ukraine unterstützen, die allesamt mehr als dankbar waren, dass es uns gab – Ein großartiges Gefühl. Es ist unvorstellbar, wie viele Menschen noch immer aus der Ukraine geflohen sind und Schutz in einem anderen Land suchten. An einem Tag kamen durchschnittlich 200 bis 400 Personen am Hamburger Hauptbahnhof an. Alles in allem war die Arbeit am Hauptbahnhof interessant, aber auch sehr anstrengend. Die Dreifachbelastung neben Arbeit und Uni war nicht zu unterschätzen.   Lukas Zelek, DTS20

Meine erste Schicht bei der Bahnhofsmission 

Am 07. Mai 2022 um 12:00 Uhr begann meine erste Schicht bei der Bahnhofsmission Hamburg. Ich war pünktlich da und schloss meine Jacke inklusive Wertsachen in eines der Schließfächer, um die blaue Weste der Bahnhofsmission anzuziehen. Mit dem Überziehen dieser Weste schlüpfte ich in die Rolle einer ehrenamtlichen Mitarbeiterin der Bahnhofsmission und wurde ab diesem Zeitpunkt auch als solche erkannt.   Um kurz vor 12:00 Uhr begann die Schichtübergabe der Frühschicht. Bevor jedoch auf die neusten Geschehnisse eingegangen wurde, fand zunächst eine Vorstellungsrunde statt, in der ich mich kurz vorstellte und auch ich die Namen meiner Schicht kennenlernte. Alle waren sehr aufgeschlossen und interessiert. Neben meiner Schichtleiterin habe ich noch eine FSJlerin und einen Ehrenamtlichen kennengelernt. Weiter ging es mit den neusten Geschehnissen, welche uns die Frühschicht mitteilte. Die Schichtleitung meiner Schicht schrieb fleißig mit. Mir war bis zu diesem Zeitpunkt nicht bewusst, dass viele der Kunden der Bahnhofsmission regelmäßig bei der Bahnhofsmission sind und war gespannt, ob ich zu bestimmten Personen, über die in der Übergabe berichtet wurde, Kontakt haben würde.    Nach der Übergabe hat mir eine aufgeschlossene und motivierte FSJlerin gezeigt, wo ich welche Dinge im Büro der Bahnhofsmission finde. Sie hat mir gezeigt, wo Lebensmittel und Kleidung zur Ausgabe liegen, wo ich Infoflyer für Bedürftige finde und wie wir beispielswiese damit umgehen, wenn ein Obdachloser nach einer Unterkunft bittet. Nachdem ich einen Überblick über das Büro hatte, habe ich auch direkt die ersten Getränke an Bedürftige ausgegeben und Mobiltelefone zum Aufladen entgegengenommen, da die Bahnhofsmission die Möglichkeit bietet, Mobiltelefone nach Vorlage des Ausweises für einen bestimmten Zeitraum aufzuladen, um anschließend wieder telefonieren zu können.   Nach kurzer Zeit im Büro ging ich mit dem Ehrenamtlichen meiner Schicht zu einer Umsteigehilfe am Bahnhof, bei der wir einer blinden Frau dabei halfen, ihren Anschlusszug am richtigen Gleis zu bekommen. Während wir über den Bahnhof schlenderten, wurden wir mehrmals von Reisenden angesprochen, die verschiedene Fragen zu den Bahnkartenautomaten, Fundbüros, Toiletten und dem ASB hatten. Mir wurde das erste Mal bewusst, wie viele Reisende Fragen am Hauptbahnhof haben und wie toll es ist, dass es Organisationen wie die Bahnhofsmission gibt, die bei solchen Anliegen unterstützen.   Anschließend zeigte mir der Ehrenamtliche die Tagesaufenthaltsstätte Herz As für Obdachlose und das Übernachtungshaus Haus Jona, um die Stätten kennenzulernen, über die täglich bei der Bahnhofsmission gesprochen wird. Ich hatte das Glück, mir sogar ein Zimmer im Haus Jona anzuschauen, um noch einen besseren Einblick zu erhalten. An dem Drob Inn vorbei gingen wir anschließend wieder zurück zum Büro der Bahnhofsmission.   An diesem Tag war viel los, sodass die Klingel alle fünf Minuten läutete und wir uns die Anliegen der Kunden anhörten und überlegten, wie wir am besten helfen können.   Dabei ist mir ein Kunde besonders in Erinnerung geblieben. Dieser sprach weder Deutsch noch Englisch und nach kurzer Zeit unterhielt ich mich mit ihm auf Spanisch, da er ursprünglich aus Spanien kam. Er erzählte mir von seinen familiären und gesundheitlichen Problemen und dass er aktuell auf der Straße lebt. Ich habe ihm zugehört und überlegt, was ich an seiner Stelle machen würde. Ich habe selten eine Person gesehen, die sich am Ende des Gesprächs so über eine Unterhaltung gefreut hat. Für ihn war es kaum zu glauben, dass er sich endlich mal wieder auf Spanisch unterhalten konnte und ihm jemand zuhört und so Zeit schenkt. Hier ist mir bewusst geworden, dass teilweise die alleinige Aufmerksamkeit einem Menschen gegenüber ausreicht, um jemandem für einen kurzen Moment etwas Gutes zu tun.   Durch die vielen neuen Eindrücke und Aufgaben verging meine erste Schicht wie im Flug und um 18:00 Uhr versammelten wir uns wieder für die Übergabe an die Spätschicht. Nachdem ich noch kurz mit meiner Schichtleiterin gesprochen hatte, zog ich die Weste der Bahnhofsmission wieder aus, nahm meine Wertsachen aus dem Schließfach und verließ die Bahnhofsmission zufrieden und mit vielen neuen spannenden Eindrücken um 18:30 Uhr.     Quelle: https://www.domradio.de/artikel/wie-die-bahnhofsmission-menschen-not-hilft  Hjördis Denker, DTS20