Aus Begeisterung für Natur und grüne Stadtentwicklung, habe ich mir für meine Sustainability Challenge ein Urban Garding Projekt ausgesucht, welches die Permakultur als Grundpfeiler seiner Philosophie verankert hat.
Doch was ist Permakultur überhaupt?
Permakulturell gestaltete Lebensräume sind Systeme, in denen das Zusammenleben von Menschen, Tieren und Pflanzen so miteinander kombiniert wird, dass die Systeme zeitlich unbegrenzt funktionieren. Die Philosophie dahinter ist die Arbeit des Menschen mit der Natur und nicht gegen sie. Um ein Projekt im Permakulturdesign umzusetzten steht deswegen immer das Beobachten und das Gewinnen eines Verständnisses für das vorhandene Ökosystems an erster Stelle, das genutzt werden soll. Diese Herangehensweise soll dafür sorgen, dass man bei der Nutzung der Natur keine natürlichen Synergien zerstört, sondern ein Verhältnis zu diesen entwickelt und sie so für ein produzierendes System nachhaltig einspannen kann.
Fragen die dabei helfen können:
So geht es beim Permakulturdesign die Landschaften auf die bestmögliche Art und Weise nutzen. Das bedeutet auch, dass wir mit Permakultur Design die Produktivität der Landschaft unglaublich steigern können (mehr dazu).
Die Initiative
Die Macher hinter Minitopia verstehen sich selbst als „Plattform, Keimzelle und Spielplatz urbaner Selbstversorgung“. In einer alten Brummi-Werkstatt mit Halle, Werkstätten und 1000 m² verwilderter Außenfläche im Outback von Hamburg-Wilhelmsburg werden dabei kontinuierlich an neuen Konzepten für zukunftsfähige Lösungen, um den Herausforderungen unserer “modernen”, industrialisierten und globalisierten Welt getüftelt. Verschiedene Bildungseinrichtungen, Vereine und Schulen nutzen dabei das Gelände, um individuelle Projekte umzusetzen.
Erfahrung während des Projektes
In meinem konkreten Projekt ging es um die Umsetzung einer Außenküche, welche aus ausschließlich recyceltem Material und später klimaneutral bei Veranstaltungen den nötigen Platz für gemeinsame „Kochactions“ bieten sollte.
In einem Kick-off nach Permakulturstyl haben wir dabei die benötigten Funktionen und Apparaturen definiert. Der Permakulturaspekt des Workshops sollte dabei eine ganzheitliche Betrachtung der Bedürfnisse aller beteiligten und beeinflussten Stakeholder gewährleisten (auch die Natur war hier ein Stakeholder!).
Konkret umgesetzt haben wir:
Und das Ergebnis kann sich sehen lassen!
Erleben:
Das spannendste an der Arbeit war für mich die Vielfalt an Menschen, die an dem Projekt mitgearbeitet haben. Wie eine Kohorte fleißiger Bienen wurde hier von allen Seiten angepackt, wenn jemand im Team Hilfe benötigt hat! Dabei haben wir nie das Ziel aus den Augen verloren, dass die Küche sowohl praktisch, umwelttechnisch als auch optisch das beste Ergebnis für die späteren Veranstaltungen bietet. Die Motivation war dabei für jeden etwas anderes. Neben mir suchten auffällig viele den Ausgleich zu ihren Computerjobs, neue Möglichkeiten sich einzubringen und Sinn (?). Damit rückte das „Bauen“ manchmal kurzzeitig bei der ein oder anderen Runde Kaffee in den Hintergrund und der Austausch und die Gemeinsamkeit waren mindestens genauso wichtig wie das Ziel. Persönlich ging es mir genauso. Ich fand es toll so viel Unterstützung und Wertschätzung bei der Umsetzung zu finden. Das Gefühl etwas Sinnvolles zu tun, das direkt greifbar und anfassbar war (die erste Veranstaltung mit Außenküche war schon eine Woche nach Fertigstellung), war umwerfend und motiviert mich, mich hier auch noch in Zukunft weiter einzubringen.
Nachhaltige Entwicklung
Das umgesetzte Projekt wird an unterschiedlichsten Stellen dabei helfen die Nachhaltige Entwicklung voranzubringen. So war vor allem Ziel 12 „Nachhaltiger Konsum- und Produktion durch die Verwendung von ausschließlich recyceltem Material im Vordergrund. Selbst die kleinsten Abfälle werden auf Minitopia wiederverwertet und stiften sinnvollen Nutzen in anderen Projekten. Auch Ziel 11 „nachhaltige Städte“ stand im Vordergrund. Die Außenküche wird z.B. noch um eine Wurmbox (Schaffung von Biodünger) und einen grauen Wasserturm (Aufbereitung von Grauwasser) ergänzt. Damit bintegriertdas Projekt im kleinen Stil einen weiteren Teil der End-zu End Verwertung von Materialien. Auch ist das Ziel 4 „hochwertige Bildung“ gegeben. So wird zukünftig jeder Teil der Küche ein eigenes Infoplakat bekommen, der erklärt was dort zu sehen ist und wie es dabei hilft den Status Quo nachhaltiger zu machen und weniger Müll zu produzieren.
Manuel Schmidt, DTS20