Digitalsustainable

Das Duett zwischen Digitaler Transformation und Nachhaltigkeit

Hausaufgabenbetreuung bei „Gertrud Hilft“

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Im Rahmen der Sustainability Challenge habe ich im Januar 2022 mein Ehrenamt bei der Initiative „Gertrud Hilft“ aufgenommen. Unter diesem Namen haben sich bereits 2015 Menschen rund um die Stadtteile Uhlenhorst und Hohenfelde zusammengefunden. Mit der Unterstützung der St. Gertrud Kirche werden Geflüchtete als neue Nachbar*innen unterstützt. Dafür werden verschiedene Angebote wie Deutschkurse, Hausaufgabenhilfe, Computerkurse, Kulturausflüge oder die Begleitung zu Behördenterminen koordiniert und durch freiwillige Helfer*innen unterstützt.

In meiner Challenge habe ich nun knapp sechs Monate jede Woche zwei Stunden in einer Unterkunft für Geflüchtete bei der Hausaufgabenbetreuung geholfen. Dabei habe ich eine Auswahl der Höhen und Tiefen erlebt, die ein ehrenamtliches Engagement mit sich bringen kann. Von der Verzweiflung der Kinder über den Mathe Hausaufgaben bis zu strahlenden Augen bei einem Sieg im Uno-Spiel nach den Hausaufgaben habe ich immer wieder schöne Momente und das Gefühl einer sinnvollen Tätigkeit erfahren.

Umso größer war die Beklemmung als wir Anfang März unser Angebot zunächst kurzfristig einstellen mussten. Um Platz für ankommende Menschen aus der Ukraine zu schaffen, räumten wir zu diesem Zeitpunkt die uns zur Verfügung stehenden Räume in der Unterkunft. Statt Schreibtischen und Stühlen sind dort nun Betten und Schränke für einige der Menschen aufgestellt, die aus dem Kriegsgebiet nach Hamburg kommen. Gemeinsam mit Fördern & Wohnen, dem Betreiber der Unterkunft, wurde dann händeringend nach alternativen Räumlichkeiten gesucht, um unser Angebot der Hausaufgabenbetreuung wieder aufnehmen zu können.

Bereits zu diesem Zeitpunkt war ich beeindruckt von der Hilfsbereitschaft und dem Engagement aller Beteiligten, die sich jede Woche aufs Neue Gedanken machten, wie wir die Kinder weiter unterstützen könnten. Als wir dann zwei Wochen später unser Angebot in anderen Räumen wieder aufnehmen konnten, war die Freude auf beiden Seiten groß. Wir waren froh, dass wir wieder vor Ort sein und den Kindern in einer 1-zu-1-Betreuung beim Lernen helfen konnten und auch die Kinder waren erleichtert über die Hilfe vor den anstehenden Klassenarbeiten.

Von Deutsch, Englisch und Mathe bis zum Lesen üben, Memories spielen oder einfach nur Zuhören hatte ich in den letzten Monaten verschiedene Aufgaben. Dabei bin ich zwar fast an meine Grenzen gekommen was die deutsche Grammatik betrifft, im Großen und Ganzen habe ich aber durchweg positive Erfahrungen gemacht. Und auch wenn man manchmal das Gefühl bekommt, dass die Hilfe, die angeboten wird, nicht genug ist oder dass sie nicht alle Menschen erreicht, helfen die positiven Erfahrungen, nicht den Kopf in den Sand zu stecken. Sowohl die Zeit mit den Kindern und das Gefühl ihnen helfen zu können als auch die Gemeinschaft mit den anderen Helfer*innen haben mir gezeigt, wie viel Freude ein Ehrenamt bringen kann.

Alina Steiger, DTS20

Hausaufgabenbetreuung bei „Gertrud Hilft“