Digitalsustainable

Das Duett zwischen Digitaler Transformation und Nachhaltigkeit

Dolmetscher für geflüchtete Personen

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Im Rahmen meiner Sustainability Challenge hatte ich die Möglichkeit, gemeinsam mit einer Kommilitonin beim Projekt Hamburg-Hilft des Arbeiter-Samariter-Bundes zu unterstützen. 

Was war meine Aufgabe? Ich als Helfender war neben dem Dolmetscher die erste Kontaktperson für geflüchtete Personen am Hamburger Hauptbahnhof. Dabei habe ich schutzsuchenden Personen aus der Ukraine geholfen, sich in einem ihnen unbekannten Land zurechtzufinden zu können.  

Sobald zum Beispiel ein Zug aus Berlin ankam, ging ich mit einem Schild an das jeweilige Gleis. Am Gleis angekommen konnte häufig ich Menschen aus der Ukraine empfangen und zu unserem Stand begleitet. Falls notwendig, konnte ich sie direkt an einen Dolmetscher übergeben und mit Essen, kleinen Snacks und Getränken versorgen. 

Mir sind insgesamt drei verschiedene Arten von Familien am Hauptbahnhof begegnet. Einige Familien wollten in eine andere Stadt weiterreisen. Meine Aufgabe war es dann anschließend die Personen an den jeweiligen Bahnsteig zu bringen, bei der meist großen Anzahl an Reisegepäck zu unterstützen und anschließend trotz Sprachbarriere in den richtigen Zug zu setzen. Andere Familien wollten in Hamburg bleiben und muss dann von mir zur zentralen Registrierungsstelle in Rahlstedt navigiert werden. Dafür zeigte ich ihnen den Weg bei Google Maps und begleitete sie an den jeweiligen Bahnsteig der U-Bahn. Wiederum andere Familien hatten keine Schlafmöglichkeiten, weshalb sie im Betriebsrestaurant der Deutschen Bahn in Schlafsäcken und mit Decken schlafen konnten. Hier war meine Aufgabe, das Betriebsrestaurant vorzubereiten und die Familien rüberzubringen. 

Die Aufgabe klingt im ersten Moment zwar einfach, ist allerdings ziemlich herausfordernd. Die größte Herausforderung war, dass der Großteil der geflüchteten Personen kein Englisch gesprochen haben. Doch genau hier hat die digitale Transformation eine unglaubliche Hilfestellung geleistet. Zum Beispiel habe ich DeepL genutzt, um Texte vom per Speech-to-Text zu übersetzen. Bei DeepL handelt es sich um eine künstliche Intelligenz zur Übersetzung von Texten, die eine außerordentliche Qualität in Übersetzungen erreicht. Alternativ habe ich mich allerdings auch gut mithilfe meiner Gestik verständigt, was eine interessante Erfahrung war. Eine weitere Herausforderung war es, den Aktivitätsbeitrag auf eigenen Wunsch in kürzester Zeit zu spenden und das neben meiner eigentlichen Tätigkeit sowie neben den Aufgaben an der HSBA. So kam es dazu, dass ich in einer Woche knapp 70 Stunden für alle Tätigkeiten aufgebracht habe, was eine enorme Belastung war.  

Welches SDG habe ich damit unterstützt? Meinen Aktivitätsbeitrag leistete ich auf Basis der nachhaltigen Entwicklungsziele 2 (Kein Hunger), 10 (Weniger Ungleichheiten), 15 (Leben an Land) und 16 (Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen). 

Zusammengefasst konnte ich viele unterschiedliche Menschen aus der Ukraine unterstützen, die allesamt mehr als dankbar waren, dass es uns gab – Ein großartiges Gefühl. Es ist unvorstellbar, wie viele Menschen noch immer aus der Ukraine geflohen sind und Schutz in einem anderen Land suchten. An einem Tag kamen durchschnittlich 200 bis 400 Personen am Hamburger Hauptbahnhof an. Alles in allem war die Arbeit am Hauptbahnhof interessant, aber auch sehr anstrengend. Die Dreifachbelastung neben Arbeit und Uni war nicht zu unterschätzen. 

 Lukas Zelek, DTS20

Dolmetscher für geflüchtete Personen