Masterarbeit im Ausland? Das geht!
Masterarbeit im Ausland? Das geht! Mein Semester in Athen war nicht nur eine Reise in eine neue Stadt, sondern auch ein Experiment: Lässt sich eine Masterarbeit schreiben, remote arbeiten und das Leben im Ausland gleichzeitig genießen? Ich kann jetzt sagen: Ja, es geht – mit ein bisschen Organisation, einer guten Café-Auswahl und der richtigen Einstellung. Die Entscheidung, nach Athen zu gehen, fiel spontan. Mein Unternehmen erlaubte mir, von überall aus zu arbeiten, und die Masterarbeit ließ sich flexibel einteilen. Also: Bewerbung abgeschickt, Kurse gewählt, Koffer gepackt – und los. Die Wohnungssuche war allerdings ein kleiner Reality-Check. AirBnB schien die einfachste Lösung, doch die erste Unterkunft entpuppte sich als Reinfall – unsicher, heruntergekommen und absolut kein Ort, um produktiv zu sein. Nach ein paar schlaflosen Nächten half die Uni mir, eine bessere Wohnung zu finden. Teurer als geplant, aber immerhin konnte ich dort in Ruhe arbeiten. Das Studium an der ALBA war eine ganz neue Erfahrung. Die Kurse fanden abends, ab 18 Uhr statt, was mir tagsüber Zeit für meine Masterarbeit und meine Arbeit ließ. Ein Schlüssel zum Erfolg war eine klare Struktur. Morgens arbeitete ich an meiner Masterarbeit oder erledigte Jobaufgaben, nachmittags erkundete ich die Stadt, abends war Uni. Diese Routine half mir, produktiv zu bleiben, ohne das Abenteuer Athen zu verpassen. Die Herausforderung dabei? Das griechische Internet: Videocalls wurden schnell zur Geduldsprobe, und manche Café-WLANs waren mehr Schein als Sein. Doch zum Glück fand ich schnell meinen absoluten Lieblingsort: Das Roosters. Ein kleines Café, das zum perfekten Arbeitsplatz wurde. Stundenlang saß ich dort, tippte an meiner Masterarbeit, führte Calls oder genoss einfach einen perfekten Flat White und so einige „Babkas“. Trotz Arbeit und Studium blieb genug Zeit, um Griechenland zu entdecken. Nachmittage am Strand, Wochenendausflüge zu den Meteora-Klöstern oder zum Orakel von Delphi. Durch Erasmus-Angebote konnte ich dabei sogar andere internationale Studierende kennenlernen und Freundschaften schließen. Und Athen selbst? Chaotisch, lebendig und voller Kontraste – aber genau das macht es so besonders. Der Verkehr ist eine Katastrophe, der öffentliche Nahverkehr nicht das, was wir gewohnt sind. Aber das stört niemanden wirklich. Man lebt hier einfach draußen, trifft sich in Cafés, bleibt ewig sitzen und genießt das Leben. Abends verwandeln sich diese in kleine Bars, in denen man neue Leute kennenlernt und stundenlang quatschen kann. An jeder Ecke gibt es Märkte mit frischem Obst, Oliven und Kräutern. War es immer einfach? Nein. Die Wohnungssuche war nervenaufreibend, das Internet unzuverlässig und das Arbeiten in einer anderen Zeitzone manchmal tricky. Aber war es machbar? Absolut. Dieses Semester hat mir gezeigt, dass es möglich ist, einen akademischen Abschluss, einen Job und das Leben in einer fremden Stadt zu verbinden. Man muss flexibel bleiben, sich den Gegebenheiten anpassen – und vor allem die richtigen Cafés finden. Autorin: Maya Kaufholz, DTS22