Digitalsustainable

Das Duett zwischen Digitaler Transformation und Nachhaltigkeit

Studium

Die Onboarding-Woche: Digital, Nachhaltig, Kreativ.

Das sind wir, die Studierenden des Studiengangs DTS 2020 Unsere DTS Reise begann am Donnerstag, den 08.10.2020 mit der Einführungsveranstaltung als erster Bestandteil des Moduls „Learning Journey“. Trotz der geltenden Corona-Einschränkungen ermöglichte es uns die kleine Gruppengröße in der neuen und modernen Lernumgebung der HSBA zusammenzukommen. Im Raum angekommen, war zu spüren: „Es liegt etwas in der Luft“. Nicht nur wir Studierenden, sondern auch die Lehrenden um die Studiengangsleiterin Frau Prof. Dr. Susanne Hensel-Börner, waren voller Erwartung auf die erste Begegnung in der neuen Lerngemeinschaft. Wie wird die Reise aussehen? Was kommt auf uns zu? Und nicht zuletzt: Wer sind wir? Das sind Beispiele für Fragen, die vermutlich vielen von uns währenddessen durch den Kopf gingen. Und sie sollten nicht unbeantwortet bleiben. Denn das Onboarding in der ersten Vorlesungswoche war darauf ausgelegt eben diese Fragen zu beantworten. Pünktlich um 09:00 Uhr am 19.10.2020 starteten wir vollzählig in die erste Vorlesungswoche. Zur Vorbereitung auf die erste Veranstaltung, hatte jede/r von uns die Aufgabe bekommen, sein/ihr Digital Sustainable Goal (SDG) vorzustellen (siehe Foto).  Unsere Präsentationstechnik wurde schon am ersten Tag auf die Probe gestellt. In der nächsten Aufgabe stand Teamfähigkeit und logisches Denken auf dem Prüfstand. Es galt augenscheinlich unentzifferbare Texte in Gruppen aus jeweils 4-5 Studierenden zu entschlüsseln. Getreu dem Motto „Gemeinsam sind wir stark“ blieben wir nicht in den Kleingruppen, sondern bündelten unsere Ressourcen und entzifferten die Hieroglyphen gemeinsam im Kursverbund. Der Text verriet, dass es bei der darauffolgenden Veranstaltung am Freitag, den 23.10.2020 ein Buffet geben sollte, das wir selbst organisieren, damit für ein gemeinsames Mittagessen gesorgt ist. Nicht nur das Buffet glänzte am Freitagmorgen mit einer großen Auswahl, auch der Tag versprach spannend und vielfältig zu werden. Frau Prof. Dr. Susanne Hensel-Börner und Johanna Schnurr hatten sich Aufgaben überlegt, die uns nicht nur zu einem Team formen, sondern mitunter aus unseren Komfortzonen herausholen sollten. Der Fokus der kommenden eineinhalb Tage lag auf zwei Themen: Zum einen auf uns selbst und unseren persönlichen Stakeholdern und zum anderen auf der visuellen Darstellung der 17 SDGs in Form von Avataren. Den Start des Onboarding-Wochenendes bildete eine Gruppenarbeit zum Thema Stakeholder. Welche unterschiedlichen Stakeholder hat jede/r Einzelne/n von uns (z.B. Familie, Arbeitgeber & Freunde)? Welche Ansprüche und Erwartungen haben sie? Und sind diese gerechtfertigt? Mit diesen drei Leitfragen setzten wir uns auseinander. Neben dem guten Gefühl die erste Aufgabe im Team erfolgreich bewältigt zu haben, gab es einen gemeinsamen Konsens. Wir waren uns einig, dass man selbst ein eigener, anspruchsvoller Stakeholder ist und diesen, neben allen anderen externen Ansprüchen, nicht vergessen sollte. Zudem stellten wir fest, dass der Anspruch unseren eigenen Erwartungen und denen anderer Stakeholder gerecht zu werden, ein gewisses Stresspotential birgt. Um unsere größten Herausforderungen mitzuteilen und um neue Anregungen und Denkansätze kennenzulernen, wurden wir vor die Aufgabe gestellt, uns in der Mittagspause auf ein „Geh-Spräch“ in Zweiergruppen einzulassen. Ein „Geh-Spräch“ läuft wie folgt ab: Nacheinander hat jede(r) 7min Redezeit, in welcher er/sie die Gelegenheit nutzen kann, dem/der  Gegenüber von seinen/ihren persönlich größten Herausforderungen zu berichten. In dieser Zeit hat der/die andere die Aufgabe aktiv zuzuhören, muss aber schweigen. Nachdem die Zeit abgelaufen ist, wechseln die Rollen. Sobald beide jeweils 7 min Redezeit hatten, darf gemeinsam über die geteilten Herausforderungen gesprochen werden. Was sich zu Beginn eher fremd anfühlte, entpuppte sich am Ende als eine wertvolle Erfahrung, aus der wir nicht nur über uns selbst, sondern auch über den/die jeweils andere(n) etwas lernen konnten. Für das „Geh-Spräch“ hatten wir unsere Komfortzone bereits verlassen müssen. Ein weitaus größerer Schritt aus dieser Zone heraus, war für die unterschiedlichen Bestandteile der Avatar-Erstellung vonnöten. Es galt kreativ zu werden. Mit Schere, Wachsmalstiften und Klebestift gingen wir ans Werk und erstellten aus Zeitungsausschnitten zu jedem SDG ein Moodboard. Als wäre das für uns (zum großen Teil) Wirtschaftswissenschaftler nicht schon genug Herausforderung, sollten wir im Anschluss unsere Avatare zeichnerisch zum Leben erwecken. Ob digital oder analog – der Kreativität war keine Grenzen gesetzt. Als auch diese Aufgabe am Freitagnachmittag als erfolgreich abgeschlossen galt, entließ man uns in den verdienten Feierabend. Am Samstagmorgen ging es mit dem Ziel, die Avatare digital zum Leben zu erwecken, frisch ans Werk. Wir entschieden uns für den folgenden Lösungsvorschlag: Die analogen Zeichnungen werden digitalisiert. Mithilfe unserer Stimmen lassen wir die Avatare lebendig werden. Das Resultat ist eine digitale Präsentation, in welcher jeder SDG-Avatar sein Ziel und seine Vision vorträgt. Bild: Sustainable Development Goal 16 als Avatar Fazit Wir finden: Auf das Ergebnis kann man stolz sein. Die Teamdynamik, die sich während des Onboarding-Wochenendes entwickelte, zeigt uns, zu was wir als Team fähig sind. Denn am Freitagabend hat noch keine/r mit einem Ergebnis wie diesem gerechnet. Müde, aber mit der Erkenntnis uns auf eine spannende DTS-Reise zu begeben, starten wir mit voller Kraft und Vorfreude in unser erstes Semester. Lina Kühne, Digistainable 2020 Was ist ein Moodboard? Als Mood-Board oder auch Moodboard bezeichnet man ein wichtiges Präsentations- und Arbeitsmittel, das in allen Design- und Kommunikationsberufen zum Einsatz kommt. Es handelt sich dabei um eine Collage aus Bildern beliebiger Arten, die zum Beispiel eine genaue konkrete Richtung präsentieren oder bei der visuellen Erklärung von Kontexten helfen Quelle: credia. o.J. “Mood-Board.” November 1, 2020. https://www.credia.de/mood-board/.

Buchtipp: Dave Eggers – The Circle

Unser erster Buchtipp aus dem DTS 2018. Innerhalb unseres Studiums lesen wir sehr viele wissenschaftliche Arbeiten und Texte, doch auch hier hilft der Blick über den Tellerrand, um sich mit Zukunftsszenarien auseinander zu setzen. Deshalb möchten wir Euch heute das Buch „The Circle“ von Dave Eggers vorstellen und empfehlen. „The Circle“ – ein Buch, dass Dave Eggers bereits 2013 veröffentlicht hat und durch die Verfilmung mit Emma Watson und Tom Hanks in den Hauptrollen noch einmal erneut Aufmerksamkeit erhalten hat. Zusammengefasst geht es darum wie die Internetfirma „The Circle“ nicht nur seine Mitarbeiter durch die Grenzenlosigkeit des Netzes und sozialer Medien beeinflusst, sondern auch seine Kunden und letzten Endes auch die Weltpolitik. Mae, eine eher hoffnungslose junge Frau bekommt durch die Hilfe ihrer Studienfreundin Annie die Chance für „The Circle“ zu arbeiten. Das hippe, trendige Unternehmen, das alles und noch mehr für seine Mitarbeiter und Kunden tut. Oberste Maxime soll sein, allen Menschen die gleichen Möglichkeiten und Erlebnisse zu ermöglichen. Die drei Charaktere, die das Unternehmen leiten sind dabei entscheidend. Der Gründer und Herz des Unternehmens, möchte das Internet für etwas positives nutzen, den Menschen „echten“ Mehrwert bringen. Doch im Verlauf des Buches, bekommt diese Grundidee einen ziemlich bitteren Beigeschmack. Denn was ist „echter“ Mehrwert durch eine Internetfirma? Und können Menschen mit weniger Möglichkeiten an den Erlebnissen anderer durch Social Media wirklich „teilhaben“? Für mich haben sich einige Gedanken ergeben, die ich gerne mit Euch teilen möchte und die sich schlecht in einem vollständigen, runden Satz oder Text bringen lassen, deshalb geht es jetzt etwas stichpunktartig weiter: „The Circle“ ist eine mächtige Firma, die durch den Wunsch nach Perfektion und Vollendung strebt. Perfektion und Vollendung sind nicht schlecht, aber das, was das Ganze problematisch macht, ist, dass „The Circle“ jedem Menschen das Recht einräumt, zu wissen. Das Recht eines jeden sollte es sein, alles über jeden zu wissen. Jemandem etwas nicht zu erzählen, es nicht zu teilen, ist Diebstahl. Nur wer wissen kann, kann vollkommen sein. Nur wenn alle alles wissen können, ist die Welt gerecht, gut und gesund. Die Grundidee ist, dass man durch das Teilen positive Erfahrungen und Erlebnisse mit anderen Menschen hat, und durch Überwachung keine schlechten Dinge tut, weil andere dann wissen würden, was man getan hat. Privat bleiben oder sein, ist Diebstahl. Wählen ist Pflicht. Überwachung ist notwendig. Wissen ist nicht nur Macht, sondern Menschenrecht. Es gibt sicherlich viele Punkte, an denen man ansetzen kann, um dieses Buch zu empfehlen. Für mich war am spannendsten, dass auf dem Weg zum vollkommenen „Alles-Wissen-können“ drei Aspekt im Vordergrund standen: Man will nicht alles wissen, wie Mae’s Eltern oder Ex-Freund. Alles wissen zu können oder zu haben, kann unglaublich ermüdend und langweilig sein, so wie die Textpassagen, in denen Mae ihre sozialen Netzaktivitäten beschreibt (Auf den Kommentar antworten, in der Gruppe posten, etc.). Das ist langweilig. Das Buch beschreibt das hervorragend. Das echte Leben leben ist spannend und lebendig. Kommentare schreiben und lesen eher weniger. Man kann nicht alles wissen. Der Aspekt des Wissens steht für mich – offensichtlich – im Mittelpunkt des Buches. Die Überwachung macht natürlich Angst und beklemmt, aber um diesen Eintrag nicht ausufern zu lassen, bleibe ich zunächst beim Wissen. Lest das Buch und wenn Ihr das anders seht, lasst uns dazu gerne diskutieren! Von den genannten Punkten ist für mich der dritte der relevanteste. Man kann nicht alles wissen. Egal, wie viel sozialen Druck „The Circle“ erst auf seine Mitarbeiter und dann seine Kunden und die Politiker ausübt, mit der Begründung, nur wer alles weiß, kann gut sein, nur wer alles teilt, ist gut – man kann nicht alles wissen. Unser Gehirn ist sicherlich im Stande, mehr Wissen anzuhäufen, als wir ihm zumuten, aber man kann nicht wirklich wissen und Sicherheit in all unsere Fakten setzten. Und nicht alle können alles wissen. Denn generelles Wissen ist schon aufgrund unserer unterschiedlichen Wahrnehmung nicht möglich (Hier empfiehlt sich das Buch von Daniel Kahnemann „Thinking fast, thinking slow“). Wir nehmen alle unterschiedlich wahr und bilden uns daraus unsere subjektive Wahrheit und wir können nie wissen, was der andere als Wahrheit oder Wissen definiert beziehungsweise weshalb. Es gibt kein absolutes Wissen und keine absolute Wahrheit. Das Ganze passt nämlich hervorragend zu Kants elementarer Frage: „Was kann ich wissen?“ Und das ist der Grund, weshalb ich jedem dieses Buch empfehlen kann. Das Buch setzt sich aus meiner Sicht mit den elementarsten philosophischen Fragen auseinander. Oder anders gesagt, es gibt mir als Leser den Raum, die Fragen zu stellen und ich bin meinen Antworten auf diese Fragen ein bisschen näher gekommen: Was kann ich wissen? Was soll ich tun? Was darf ich hoffen? (Kant) Nachdem ich dieses Buch gelesen habe, würde ich diese Fragen folgend beantworten (das heißt nicht, dass ich es immer so tun würde oder dass das meine festen Antworten sind, sondern möchte lediglich zum Nachdenken anregen) Was kann ich wissen? Man kann nicht absolut wissen. Es gibt keine absolute Wahrheit und es hat nichts mit Vollkommenheit zu tun, nach vollkommendem Wissen zu streben. Denn Vollkommenheit ist erstens subjektiv und für jeden etwas anderes und zweitens ist vollkommenes, absolutes Wissen unmöglich und ein Paradoxon, dass sich nicht durch extensives Teilen von Erlebnissen und extreme Überwachung lösen lässt. Was möglich ist, ist eine eigene Wahrheit, ein eigenes Wissen zu haben. Dieses Wissen 1:1 mit jemandem zu teilen hingegen ist unmöglich und sollte nicht als Diebstahl betrachtet werden. Was soll ich tun? „The Circle“ zwingt seine Mitarbeiter, Kunden und Politiker nicht, transparent zu sein. Zumindest nicht offensichtlich. Doch die Freiwilligkeit ist trügerisch und die Effekte sozialer Erwünschtheit sind extrem. Sozialer Druck wird stärker ausgespielt als klare Anweisungen und Pflichten. Was soll ich tun? Transparent sein, wenn man dem Circle glaubt. Ich glaube, dass man immer im Rahmen seiner eigenen Wahrheit handeln sollte. Was man selbst weiß, kann man nutzen, um sein Handeln zu bestimmen. Dabei ist das Streben nach Wissen die richtige Handlung. Aber nicht, wie der Circle beschreibt, nach vollkommendem Wissen. Sondern nach reflektiertem Wissen, eigenem Wissen und humanem Wissen. Was darf ich hoffen? Ich hoffe, dass

Studieren mit Baby – nachhaltig schön?

Kinder? Ginge es nach Verena Brunschweiger gehöre aus ökologischen Gründen das Kinderkriegen abgeschafft. So könne in den Industriestaaten 58,6 Tonnen CO2 pro nichtgeborenem Kind eingespart werden. (Brunschweiger 2019) Sehe ich hingegen die aktuelle Fridays for Future Bewegung, sind es die Kinder, die durch ihre Klimastreiks gerade die Menschheit dazu anregen ökologisch nachhaltig zu leben und die Debatte für den Klimaschutz jeden Freitag aufs Neue befeuern. Für mich ist diese Entscheidung ohnehin gefallen: Seit Ende Juni letzten Jahres sind wir zu 3. Ernährungstechnisch ist unser Kind bisher ein Ökoweltmeister, denn es konnte die üblichen sechs Monate glücklicherweise voll gestillt werden. Inzwischen isst es seinen Brei mit regionalen Bio-Zutaten. Aber Achtung: Das ist natürlich nicht immer ökologisch nachhaltiger. So zeigt beispielsweise eine Studie des Instituts für Energie- und Umweltforschung Heidelberg, dass es auch auf die jeweilige Saison ankommt und daher manchmal Importe das regionale Erzeugnis in ihrer Ökobilanz schlagen. (IFEU 2009) Auf dem Wickeltisch verschiebt sich die Ökobilanz jedoch, denn bei uns kommen Wegwerfwindeln zum Einsatz. Es konnte in unterschiedlichen Studien zwar bisher kein klarer Gewinner zwischen Stoff- und Wegwerfwindeln ernannt werden, da deren Ökobilanz schlussendlich vom Enduser und dessen Wickel- und Waschverhalten abhängt. Dennoch scheint grundsätzlich die intuitive Tendenz zu den Stoffwindeln als Öko-Sieger zu stimmen. (Environment Agency 2008) Unser Fortbewegungsmittel ist die Bahn. So sind wir zwar nicht kinder- aber autolos, bzw. autofrei. Die häufigeren Besuche der Omas und Opa finden aber mit Hilfe ihrer Autos statt. Daher wiegt dies das wohl auf. Eines scheint jedoch klar: Kinder steigern die soziale Nachhaltigkeit. So erhöhen sie beispielsweise die Lebenserwartung ihrer Eltern. (Modig et al. 2017) Und Fakt ist: Ohne die großelterliche Unterstützung würde mir das erfolgreiche Beenden des Studiums sehr schwer fallen. Und das wäre nicht nur wirtschaftlich nicht nachhaltig – sondern ebenfalls sozial und ökologisch, da zum einen der Bildungsstand heute immer noch oft vom Elternhaus abhängig ist, und ich meinem Baby somit nachhaltig bessere Chancen einräume. (BMBF 2017) Zum anderen lernen wir als Digistainables sehr viel über die Praktikabilität von Klimaschutz sowie mögliche positive Verknüpfungen zum Digitalisierungstrend und werden so zu Multiplikatoren des neusten Wissensstandes in unserem Umfeld. Dennoch bin ich, mit meinem Baby vorgeschnallt in der Vorlesung, in der absoluten Minderheit: Nur 6% aller Studierenden in 2016 haben mindestens ein Kind. (BMBF 2017) Und ich kann das gut nachvollziehen – bei all der Flexibilität und dem Support seitens der Universität ist es doch hart nachts bis 3 Uhr morgens an der Hausarbeit zu schreiben, weil nur dann genügend Ruhe da ist. Auch die finanziellen Einbußen gehören nicht totgeschwiegen. Würde ich wieder so entscheiden? Ja. Unbedingt. Denn das Baby ist ein echter Feelgood-Manager: Also jemand, der das Arbeiten in allen Bereichen nachhaltig verbessert – in der Uni, zu Hause, und hoffentlich auch in der Zukunft. Und das ist aus meiner Sicht definitiv ein Gewinn und darum schon im Studium nachhaltig schön. Sonja Wendt, Digistainable 2018 Brunschweiger, Verena. 2019. „Kinderfrei statt kinderlos. Ein Manifest“. 1. Auflage. Marburg: Büchner-Verlag. Environment Agency. 2008. „An Updated Lifecycle Assessment Study for Disposable and Reusable Nappies“. Zuletzt besucht am 22.04.2020. https://assets.publishing.service.gov.uk/government/uploads/system/uploads/attachment_data/file/291130/scho0808boir-e-e.pdf. Fridays for Future. „Wir sind Fridays for Future”. Zuletzt besucht am 22.04.2020. https://fridaysforfuture.de/. Middendorff, E., Apolinarski, B., Becker, K., Bornkessel, P., Brandt, T., Heißenberg, S., Poskowsky, J. 2017. „Die wirtschaftliche und soziale Lage der Studierenden in Deutschland 2016. 21. Sozialerhebung des Deutschen Studentenwerks durchgeführt vom Deutschen Zentrum für Hochschul- und Wissenschaftsforschung“. Bonn/Berlin: BMBF. http://www.sozialerhebung.de/download/21/Soz21_hauptbericht.pdf. Modig, K., Talbäck, M., Torssander, J. 2017. Journal of Epidemiology & Community Health. 71: 424-430. https://jech.bmj.com/content/jech/71/5/424.full.pdf. Reinhardt, G., Gärtner, S. Münch, J. Häfele, S. 2009. „Ökologische Optimierung regional erzeugter Lebensmittel: Energie- und Klimagasbilanzen“. Heidelberg: IFEU. https://www.ifeu.de/landwirtschaft/pdf/Langfassung_Lebensmittel_IFEU_2009.pdf.

4. Digital Lounge Jahrgang DTS18

Vom Reden ins Machen kommen. Am 26. Februar 2020 war es wieder soweit: Im SQUARE, dem HSBA Innovation Hub, fand die 4. Digital Lounge unter dem Motto „Run the Walk – Veränderung ist machbar“ statt. Ziel des in Eigenregie organisierten Abends war es, die Gäste nicht nur über die Projekte der Studierenden zu informieren, sondern anhand der Beispiele vorzumachen, wie man persönlich in puncto Nachhaltigkeit aktiv werden kann. Zusätzlich erwies uns HSBA Alumnus Ben Robra, zurzeit PhD-Kandidat an der University of Leeds, die Ehre und gab Einblicke in sein Promotions-Thema. Doch zunächst zu den Beiträgen unserer Kommilitonen. Den Anfang machte Philip Michael mit dem Thema „Auf den Lime gegangen?“ – Eine kritische Betrachtung des E-Scooter Trends“. Er erläuterte die Marktaufteilung sowie die Vor- und Nachteile von E-Scootern und lud das Publikum auf eine philosophische Betrachtung des Phänomens ein; mit dem klaren Appell an die eigene Urteilsfähigkeit im Alltag: Brauche ich das wirklich? Anschließend wurde an Isabelle Eckartz und Fabienne Meyer-Pohl übergeben, die gemeinsam mit ihrem Partnerunternehmen heyconnect eine neue Verpackungsform für den Online-Modehandel ausprobierten. Unter der Leitfrage „Reuse or Refuse – Mehrwegversandverpackungen als neuer Standard im Fashion E-Commerce?“ verglichen sie wiederverwendbare Versandtaschen mit herkömmlichen Verpackungen. Das Ergebnis überzeugte nicht nur das Publikum: Die neuen Versandtaschen werden nun als Option bei den Online-Partnern von heyconnect angeboten. Weiter ging es mit dem Thema Bildung in Zeiten der Digitalisierung und dem Thema „Digitalisierung = Wissen für alle? – Fördert die Digitalisierung eine nachhaltige Wissensbildung?“. In ihrem Vortrag hoben Sandra Zech und Boo Adam das SDG 4 „Nachhaltige Bildung“, die Unterschiede der Generationen Y und Z, sowie die Bedeutung lebenslangen Lernens, die staatlichen Bemühungen zur Digitalisierung der Schulbildung und die trotzdem vorherrschenden, generationsübergreifenden Unsicherheiten im Umgang mit digitalen Medien hervor. In diesem Zusammenhang kooperierte die Projektgruppe mit der Hacker School, die Kindern und Teenagern digitale Fähigkeiten auf ehrenamtlicher Basis vermittelt. Aufgrund des begrenzten zeitlichen Rahmens am Abend konnten leider nicht alle Projekte vorgestellt werden. Hier ist eine Übersicht der weiteren Themen des letzten Semesters: Verbesserte Bioabfalltrennung durch Nudging – Empirische Untersuchung eines Studentenwohnheimes: Wie kann die Stadtreinigung Hamburg durch den verhaltenspsychologischen Nudge Ansatz Bioabfalltrennung verbessern? Corporate Social Responsibility Online: Designing high-performance Websites simultaneously reducing their CO2 Emission Impact Die Kritische Masse in der Plattformökonomie – Eine Untersuchung von Peer-to-Peer-Plattformen hinsichtlich der Relevanzfaktoren für die Überwindung der Henne-Ei-Problematik Nach so viel Inspiration kam Ben Robra für einen abschließenden Impuls auf die Bühne. Er sprach in seinem Vortrag „Digitalisation and Digital Commons – Silver Bullet to Sustainability or still Running over the Cliff’s Edge?“ über den Einfluss der Digitalisierung auf Gemeinschaftsgüter und dessen Effekt auf eine nachhaltige Entwicklung. Zudem erläuterte er die Degrowth-Bewegung und warum unbegrenztes Wachstum auf einer Welt mit begrenzten Ressourcen wenig Sinn ergibt. Im Anschluss an die Vorträge wurden die Gäste eingeladen, die vorgetragenen Themen im World-Café-Format zu diskutieren. Das Angebot wurde von vielen angenommen und die angeregten Gespräche beim kühlen Getränk gingen bis in den frühen Abend. Wir bedanken uns erneut bei allen Gästen für die zahlreiche Teilnahme an unserer Digital Lounge! Falls Sie ein tiefergehendes Interesse an den Themen Digitalisierung & Nachhaltigkeit oder an unserem Studiengang haben, dann schicken Sie uns eine E-Mail (dts-students@myhsba.de) oder folgen Sie uns auf Instagram (@digistainables). Boo Adam, Digistainable 2018

17 SDGs – eine Kurzvorstellung

Ziel 1: Armut in all ihren Formen und überall beenden. „Armut ist nicht natürlich, sie wurde von den Menschen geschaffen und kann deshalb überwunden, sowie durch geeignete Maßnahmen ausgerottet werden. Die Beseitigung der Armut ist kein Akt der Barmherzigkeit, sondern der Gerechtigkeit.“ (Nelson Mandela, Friedensnobelpreisträger) Armut zählt mit zu den größten Herausforderungen der Gegenwart. Ihre Folgen sind sowohl politisch als auch wirtschaftlich eng miteinander verflochten. Für eine nachhaltige Entwicklung zählt die Beseitigung der Armut zu den übergeordneten Zielen der internationalen Politik sowie der deutschen Entwicklungszusammenarbeit. Innerhalb der Kernaussagen des 1. SDG-Ziels wurden folgende Maßnahmen definiert: Armut bekämpfen und allen Menschen Zugang zu wirtschaftlichen Ressourcen und Sozialsystemen (u.a. medizinische Versorgung) ermöglichen. Jedoch, trotz beachtlichen Erfolgen in der Armutsbekämpfung, leben nach wie vor über 800 Millionen Menschen in extremer Armut. Dies bedeutet konkret, dass dieser Anteil an Menschen mit weniger als 1,25 $ pro Tag auskommen muss. Die Ambition der neuen Agenda für nachhaltige Entwicklung ist es u.a. extreme Armut bis 2030 gänzlich zu überwinden. Ziel 2: Den Hunger beenden, Ernährungssicherheit und eine bessere Ernährung erreichen und eine nachhaltige Landwirtschaft fördern. „Die Weltlandwirtschaft könnte problemlos 12 Milliarden Menschen ernähren. Das heißt, ein Kind, das heute an Hunger stirbt, wird ermordet.“ (Jean Ziegler, ehemaliger UN-Sonderberichterstatter für das Recht auf Nahrung) Obwohl sich die Situation in zahlreichen Ländern verbessert hat, hungern weltweit immer noch viele Menschen oder leiden unter Mangelernährung. Unterernährung betrifft fast 800 Millionen Menschen weltweit, wovon die meisten Frauen und Kinder sind. Das SDG 2 umfasst neben der Überwindung des Hungers auch ein Unterziel zur Beendigung aller Formen von Mangelernährung. Die Qualität der Nahrung ist ebenso wichtig wie die Quantität. Das Ziel integriert zudem ökonomische Aspekte, unter anderem eine Verdoppelung der landwirtschaftlichen Produktivität sowie der Einkommen von Kleinbauern bis 2030. Damit die steigende Nahrungsmittelproduktion nicht auf Kosten der Umwelt geht, umfasst das SDG 2 auch Vorgaben zur Sicherstellung einer nachhaltigen Landwirtschaft. Ziel 3: Ein gesundes Leben für alle Menschen jeden Alters gewährleisten und ihr Wohlergehen fördern. „Es ist Zeit, Gesundheitsfürsorge als Teil einer ’sozialen Infrastruktur‘ zu konstituieren, die Gesundheit als ein öffentliches Gut begreift, das allen verfügbar sein muss.“ Gesundheitsprobleme sollten nicht einzeln, sondern gesamthaft betrachtet werden. Bildung und Ernährungssicherheit beeinflussen erwiesenermaßen den Erfolg von Gesundheitsprogrammen. Im Rahmen des SDG 3 werden Bemühungen im Bereich der Kinder- und Müttersterblichkeit und im Bereich der übertragbaren Krankheiten wie AIDS, Malaria und Tuberkulose vorangebracht.  Das SDG 3 umfasst auch die Bekämpfung von nicht-übertragbaren Krankheiten wie Diabetes und die Prävention von Verkehrsunfällen und Suchtmittelmissbrauch. Alle Menschen sollen Zugang zu hochwertigen Gesundheitsdiensten und zu Arzneimitteln haben und gegen finanzielle Risiken abgesichert sein. Ziel 4: Inklusive, gleichberechtigte und hochwertige Bildung gewährleisten und Möglichkeiten lebenslangen Lernens für alle fördern. „So lasst uns denn den Kampf aufnehmen gegen Analphabetismus, Armut und Terror und dazu unsere Bücher und Stifte in die Hand nehmen. Sie sind unsere wirksamsten Waffen. Ein Kind, ein Lehrer, ein Stift und ein Buch können die Welt verändern. Bildung ist die einzige Lösung. Bildung steht am Anfang von allem.“ (Malala Yousafzai, Kinderrechtsaktivistin und Friedensnobelpreisträgerin) Das SDG4 soll inklusive, gerechte und hochwertige Bildung gewährleisten und Möglichkeiten des lebenslangen Lernens für alle fördern. Das Recht auf Bildung ist Teil der der UN-Menschenrechtscharta und trotzdem haben weltweit 57 Millionen Kinder noch keinen Zugang zur Grundschule. 781 Millionen Menschen sind Analphabeten. Menschen mit Behinderungen, Minderheiten, Flüchtlinge und Arme sind dabei besonders betroffen. Und es mangelt überall an ausgebildeten Lehrkräften und angemessener Schulausstattung. Dabei ist Bildung der Schlüssel für viele der anderen SDGs: Sie ermöglicht es jedem Menschen die eigene Situation selbst zu verbessern, Armut zu besiegen, Ungleichheiten zu verringern und Geschlechtergleichheit zu erreichen. Durch sie werden alle Menschen weltweit inspiriert ein gesünderes, friedlicheres und nachhaltiges Leben zu leben. Ziel 5: Geschlechtergleichstellung erreichen und alle Frauen und Mädchen zur Selbstbestimmung befähigen. „Eine Gesellschaft, in der Mädchen und junge Frauen ihr volles intellektuelles, soziales und politisches Potenzial ausschöpfen können, ist gleichzeitig auch eine sichere, gesunde und florierende Gesellschaft.“ (Julia Gillard, ehemalige Premierministerin von Australien) Die Ungleichheit zwischen den Geschlechtern ist eines der größten Hindernisse für nachhaltige Entwicklung, ökonomisches Wachstum und Armutsreduktion. Das SDG 5 fordert die Chancengleichheit zwischen Frauen und Männern in der wirtschaftlichen Entwicklung, die Eliminierung aller Formen von Gewalt gegen Frauen und Mädchen, inklusive Eliminierung von Früh- und Zwangsverheiratungen sowie gleichberechtigte Partizipation auf allen Ebenen. Ziel 6: Verfügbarkeit und nachhaltige Bewirtschaftung von Wasser und Sanitärversorgung für alle gewährleisten. „Wir erreichen alle Entwicklungsziele nur, wenn wir verstehen, wie Wasser als global begrenzte Ressource mit den anderen Zielen verbunden ist.“ (Stefan Reuter, Geschäftsführer des BORDA e.V.) SDG 6 umfasst neben dem Zugang zu Trinkwasser, zu Sanitärversorgung und Hygiene weitere Unterziele zum Schutz und der Wiederherstellung von wasserverbundenen Ökosystemen (darunter Berge, Wälder, Flüsse und Seen). Die Wasserqualität soll verbessert und die Verschmutzung von Wasser durch gefährliche Chemikalien verringert werden. Für eine integrierte Bewirtschaftung der Wasserressourcen auf allen Ebenen soll die grenzüberschreitende Zusammenarbeit gefördert werden. Ziel 7: Zugang zu bezahlbarer, verlässlicher, nachhaltiger und moderner Energie für alle sichern. „Kernkraftwerke hinzustellen, ohne zu wissen, wo der Atommüll endlagert werden kann, ist wie das Abziehen einer Handgranate bevor man weiß, wo man sie hinwerfen wird.“ (Dieter Hildebrandt, Kabarettist, Schauspieler und Buchautor) Der Zugang zu Energie ist eine unerlässliche Voraussetzung für die Verwirklichung vieler Ziele im Bereich nachhaltige Entwicklung. SDG 7 fordert daher den allgemeinen Zugang zu bezahlbaren, verlässlichen und modernen Energiedienstleistungen. Weil nachhaltige Entwicklung eine klimafreundliche wirtschaftliche Entwicklung bedingt, soll der Anteil erneuerbarer Energie am globalen Energiemix deutlich erhöht und die weltweite Steigerungsrate der Energieeffizienz verdoppelt werden. Ziel 8: Dauerhaftes, breitenwirksames und nachhaltiges Wirtschaftswachstum, produktive Vollbeschäftigung und menschenwürdige Arbeit für alle fördern. „Das Problem ist nicht, dass wir mehr Wohlstand wollen. Das Problem ist, dass wir Wohlstand durch materiellen Besitz definieren.“ (Dennis Meadows, Ökonom) Das SDG 8 steht für ein dauerhaftes und nachhaltiges Wirtschaftswachstum und wird durch 12 Unterzielen definiert. Insbesondere gilt es neben einem gesunden Wachstum in der Weltwirtschaft auch eine menschenwürdige Arbeit zu sichern, die Produktivität zu steigern und gleichzeitig das Lohngefälle für alle zu verringern. Ziel 9: Widerstandsfähige Infrastruktur aufbauen, breitenwirksame und nachhaltige Industrialisierung fördern und Innovationen unterstützen. „Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen

2. Digital Lounge Jahrgang DTS18

Studenten als Speaker Am 20.02.2019 fand am Innovation Campus der HSBA die 2. Digital Lounge mit dem Thema  Digitalisierung für nachhaltige Ziele nutzen – wie kann das gehen? statt. Als Studierende des ersten Jahrgangs des MSc. Digital Transformation & Sustainability hatten wir die Chance dort selbst Vorträge halten zu dürfen. Der Schwerpunkt unseres StudiengangsMSc. Digital Transformation & Sustainabilityliegt in der Vereinbarkeit von Digitalisierung und Nachhaltigkeit. Als Studierende freuen wir uns, dass wir diese Themen vorantreiben und mitgestalten können. Die 2. Digital Lounge war daher für uns ein besonderer Rahmen, um unsere Studieninhalte mal aus einem anderen Licht zu präsentieren. Das Format der Digital Lounge war so aufgebaut, dass wir zusammen mit anderen Experten jeweils einen 5min Impulsvortrag für die Teilnehmer gegeben haben, sodass jeweils Denkanstöße zu unterschiedlichen Bereichen gegeben wurden. Anschließend wurden die 6 Themen im Format eines „World-Cafés“ an Stationen in Kleingruppen diskutiert. Die Erfahrung zu machen als Experte für ein konkretes Thema zu stehen und der Ansprechpartner für die Teilnehmer zu sein war hierbei schon etwas Besonderes. In unseren Partnerunternehmen stehen natürlich auch mal Präsentationen an, aber auf einer Bühne vor 150 Personen zu stehen ist dann doch eher die Ausnahme als die Regel. Eines der Konzepte des Studiengangs ist es, dass keine klassischen Klausuren geschrieben werden, sondern Hausarbeiten und Präsentationen als Prüfungsleistung gewertet werden. Denn auch das Lernen der Zukunft sieht anders aus, als der klassische Frontalunterricht, wie viele ihn vielleicht noch kennen. Zum Beispiel stand im 1. Semester als interdisziplinäre Prüfungsleistung eine Präsentation im Modul „Effekte der Digitalisierung“ an. Unterschiedliche Themen wie zum Beispiel die Frage, ob der Mensch in der heutigen Welt auf einen „Datenhaufen“ reduziert wird oder wie lebenslanges Lernen in Zukunft aussehen kann, wurden aufbereitet und dann im Rahmen der Prüfungsleistung vor den Kommilitonen und Dozenten präsentiert. In unserem Studiengang fühlen wir uns verantwortlich dafür, dass das Duett aus Nachhaltigkeit und Digitalisierung nach außen getragen wird, indem wir durch Information inspirieren, aktivieren und Interessierte in unsere Reise integrieren. Die Digital Lounge bietet hierfür genau den richtigen Rahmen, da die Themen des Studiengangs direkt aufgegriffen werden. Außerdem wird ein Raum für Diskussionen und Austausch geschaffen, den wir zusammen mit unseren Professoren aktiv mitgestalten konnten. Über die direkte Einbindung und die Chance an so einer Veranstaltung teilzunehmen freuen wir uns sehr und möchten hiermit auch einen großen Dank an unsere Professoren Susanne Hensel-Börner und Michael Höbig ausrichten. Sie haben uns aktiv bei den Vorträgen unterstützt und den Abend maßgeblich mitgestaltet. Wenn wir mit diesem Beitrag Interesse am Studiengang geweckt haben, folgt uns doch auf Instagram unter : digitstainables oder schreibt uns eine E-Mail unter: dts-students@myhsba.de Max Claussen, Digistainable 2018

Review 1. Semester DTS18

Montag, 8.Oktober 2018. Es ist 9.00 Uhr, 13 Grad und leicht bewölkter Himmel. Ein ganz gewöhnlicher Herbsttag in Hamburg – oder? Viele Hamburger würden diese Frage womöglich mit ja beantworten, fragt man die 15 jungen Menschen, die an diesem Montagmorgen im 4. OG der Hamburg School of Business Administration (HSBA) zusammenkommen, wird die Antwort sicher NEIN lauten. Im Stuhlkreis blickt man in gespannte Gesichter, voll Vorfreude und Spannung auf die nächsten 2,5 Jahre, in denen sich alles um die Themen Digitalisierung und Nachhaltigkeit drehen soll. Die Module des ersten Semesters: Agiles Arbeiten, Datenbasiert Entscheiden, Systemtheorie und Effekte der Digitalisierung. Doch was steckt hinter diesen Themen?  Agiles Arbeiten. Die erste Vorlesung stand unter dem Motto „Selbstorganisation“ – was dies bedeutet, haben wir selbst erfahren dürfen, als wir feststellten, dass unser Dozent nicht die Absicht hatte, sich vorzustellen, sondern wir das Kennenlernen selbst organisieren mussten.  In den nächsten Sessions haben wir unterschiedlichste Projektmanagement-Methoden und – Tools wie SCRUM, Canban und die Fishbowl kennengelernt – und oftmals auch selbst angewandt.  Der Begriff VUCA (Akronym für die englischen Begriffe volatility‚ uncertainty‚ complexity und ambiguity) spielte in diesem Kurs eine zentrale Rolle, da er oftmals erklärt, wieso Agiles Projektmanagement eine so große Rolle spielt.    Datenbasiertes Entscheiden. Die eingerosteten Statistik-Kenntnisse aus dem Bachelor wurden in diesem Modul geölt und aufgefrischt. BigData ist ein viel genutztes Buzzword – wie man mit großen Datensätzen arbeitet und wie Daten als Entscheidungsgrundlage dienen können, haben wir anhand vieler Anwendungsbeispiele gelernt. In unseren Hausarbeiten haben wir u.a. die Messbarkeit der SDGs kritisch reflektiert und Datensätze unserer Unternehmen mit SPSS ausgewertet.   Systemtheorie. Zur Beschreibung und Erklärung komplexer Phänomene kann der Blick durch die systemtheoretische Brille helfen. Im Kurs wurde viel über sozialpolitische Themen diskutiert, und wir haben versucht, gesellschaftliche Strukturen besser zu verstehen. Der Exkurs in die Postwachstumsökonomie war ein sehr spannender Impuls, der viele zum Nach- und umdenken angeregt hat.Effekte der Digitalisierung.  Welche technologischen Entwicklungen gibt es, und wie werden diese unseren Alltag und unsere Arbeit zukünftig bestimmen? In diesem Modul haben wir über KI, Blockchain und Augmented Reality diskutiert, haben uns einen 3D-Drucker angeschaut. Wird der Mensch auf einen Datenhaufen reduziert? Vergrößert die digitale Transformation die Kluft der Gesellschaften? Bringt die Freelance-Ökonomie / GigÖkonomie Vorteile für die Gesellschaft? All dies sind Fragen, mit denen wir uns in den Abschluss-Präsentationen des Moduls auseinandergesetzt haben.   Learning Journey.  Das Modul Learning Journey begleitet uns über den gesamten Studienzeitraum hinweg, und ist, wie der Name bereits vermuten lässt – eine große Reise. Wir lernen, wie die Entwicklungsphasen des Team Building verlaufen, und welche Skills und Fähigkeiten es bedarf, um ein erfolgreiches Team zu darzustellen. In der Learning Journey lernen wir uns selbst und unsere Stärken und Fähigkeiten noch einmal aus einem ganz neuen Blickwinkel zu betrachten, und die Rolle innerhalb des Teams besser einzuordnen. Wie entstehen Team-Dynamiken, wie kann man diese beeinflussen? Das sind Fragen, die uns in diesem Modul beschäftigen. Welche Rolle Kommunikation in diesem Zusammenhang spielt, haben wir im ersten Semester bereits an unserem gemeinsamen Projekt – dem Aufbau eines eigenen Social-Media-Kanals auf Instagram – erfahren.  (@digistainables)   Zu Beginn des Semesters haben wir als DTS-Team uns im Forming (=Testphase) befunden. Jeder einzelne musste sich zunächst zurechtfinden, wir waren vorsichtig im Umgang miteinander, und waren gespannt auf das, was uns erwartet. Zum Ende des Semesters, nachdem wir bereits einige Projekte in unterschiedlichen Team-Konstellationen absolviert hatten, sind wir in das Storming (=Nahkampf-Phase) übergegangen. In dieser Phase wurden einige Konflikte untereinander ausgetragen, und es sind Konfrontationen aufgetreten. Das spannende an der Learning Journey ist die Erfahrung, dass man je nach Teamkonstellation in unterschiedliche Rollen schlüpft – wie in einem Theaterstück. Da wir im Rahmen unseres Masters über 36 Monate als Team gemeinsam unterwegs sind, erfahren wir die Phasen der Teamentwicklung in unterschiedlichen Geschwindigkeiten: in kleinen Workshops innerhalb weniger Stunden, in Forschungsprojekten innerhalb weniger Monate, aber auch als gesamtes Team über den Zeitraum des Masters ausgeweitet. Auch im Arbeitskontext kommen wir alle mit unterschiedlichen Projekt-Teams und –Phasen in Berührung. Die Learning Journey hilft, Situationen besser einordnen und verstehen zu können, um so zukünftig Mitglied erfolgreicher Teams zu sein. Das zweite Semester werden wir voraussichtlich die Phase des Normings (=Organisationsphase) erreichen – wir sind gespannt, wohin uns diese Reise führen wird.