Digitalsustainable

Das Duett zwischen Digitaler Transformation und Nachhaltigkeit

Ehrenamt

Mit SchülerInnen die Zukunft gestalten

Ich bin Torge und Student im Master of Science Digital Transformation & Sustainability an der HSBA. In unserem Modul Sustainability Challenge stehe ich vor der Aufgabe, mich gesellschaftlich zu engagieren und ich möchte euch heute gerne mit auf meine Reise nehmen. Auf der Reise stelle ich mich der Herausforderung an Schulen zu gehen und mit SchülerInnen der Oberstufe in einem Workshop über die Herausforderungen der Zukunft zu diskutieren, um somit einen Beitrag zum SDG 4 – Hochwertige Bildung zu leisten. Außerdem möchte ich den SchülerInnen aufzeigen, wie vielfältig der Themenkomplex der nachhaltigen Entwicklung ist und welche Kompetenzen benötigt werden, um den Herausforderungen wie Klimawandel, Digitalisierung, demografischer Wandel oder Ressourcenknappheit zu begegnen. Mein erarbeiteter Workshop besteht aus vier Modulen, der von den SchülerInnen die Anwendung verschiedener Kompetenzen erfordert: Analytisches und systemisches Denken: Vor welchen Herausforderungen stehen wir, wie sind diese miteinander vernetzt und wie betreffen uns diese schon heute? Zukunfts- und Werteorientiertes Denken: Wie soll eine Zukunft aussehen, in der wir leben wollen und was ist uns in dieser Zukunft wichtig? Change-Management und Kommunikationsfähigkeit: Welche Personengruppen sind von Problemen und Lösungsansätzen betroffen und wie müssen wir mit diesen kommunizieren, um Veränderung erfolgreich zu implementieren? Meine Reise beginnt mit einer 11. Klasse am Freiherr-vom-Stein Gymnasium in Oldenburg in Holstein. Im Feedback des Moduls rund um das Climate Action Planning Game spiegeln mir die SchülerInnen wider, dass Ihnen durch das Rollenspiel deutlich wurde, wie schwierig es ist trotz eines gemeinsamen Ziels Kompromisse zu finden.     Dieses Feedback bekomme ich auch von einer 11. und 12. Klasse am Gymnasium Bondenwald, meiner zweiten Station. Es ist insbesondere der 12. Klasse anzumerken, dass sie sich bereits viel mit dem Thema Nachhaltigkeit beschäftigt hat. So liefern die SchülerInnen im Modul rund um das Thema nachhaltige Städte großartige Lösungsvorschläge, wie Städte nachhaltiger, inklusiver und gesünder gestaltet werden könnten. Dabei entwickeln die SchülerInnen eine Stakeholder-Matrix und stellen dar, welche Personengruppen der Stadt von den heutigen Problemen, aber auch von den zukünftigen Lösungsvorschlägen in welcher Form betroffen sind. Die letzte Station auf der Reise meiner Sustainability Challenge ist meine Heimatschule, die Inselschule Fehmarn. Hier hatte ich die Möglichkeit, mit einer 11., 12. und 13. Klasse ins Gespräch zu kommen. Zwar lag im bisherigen Lehrplan der Klassen das Thema Nachhaltigkeit noch nicht so stark im Fokus wie an meinen vorherigen Stationen, trotzdem können die SchülerInnen im Einstiegsmodul sehr gut erklären, wie die verschiedenen Herausforderungen Klimawandel, Ressourcenknappheit, Flucht und Migration, demografischer Wandel und Digitalisierung auf systemischer Ebene zusammenhängen. Weiterhin finde ich es bemerkenswert, wie die SchülerInnen im Climate Action Planning Game proaktiv auf andere Gruppen zugehen, verhandeln und sich auch als Gruppe immer wieder selbst hinsichtlich ihrer Entscheidungen kritisch hinterfragen. Mich stimmt es hoffnungsvoll, dass das Thema Nachhaltigkeit immer mehr Relevanz an den Schulen bekommt und die SchülerInnen auch Lust auf das Thema haben. Meiner Meinung nach ist es für die Lehrenden wichtig, Nachhaltigkeit interaktiv begreifbar zu machen. Eine Haltung ist nichts, was es auswendig zulernen gilt. Was bringt es mir, alle SDGs herunterbeten zu können, wenn ich gar nicht weiß, wie ich ganz konkret in meinem echten Leben dazu beitragen kann, die SDGs zu erfüllen? Dieses Feedback haben mir auch manche SchülerInnen auf meiner Reise gegeben. Mein Tipp ist daher: Konkrete Beispiele aus dem echten Leben heranziehen und zeigen, dass auch junge Menschen schon heute die Kompetenzen besitzen, etwas in ihrer ganz persönlichen Umwelt zu verändern.Ein großer Dank geht an alle Schulen und Lehrkräfte, die mir den Raum für die Workshops gegeben haben und an die SchülerInnen, die großartig mitgemacht und diskutiert haben! Torge Stahl

Kulturelle Vielfalt für mehr Akzeptanz und Toleranz 

Wie leben unbegleitete minderjährige Geflüchtete nach ihrer Ankunft in Deutschland? Im Rahmen meiner Sustainability Challenge engagiere ich mich bei der Stiftung Sozialpädagogisches Institut (SPI). Die Stiftung SPI setzt sich in diversen Bereichen wie Sucht und Prävention, Wohnung und Betreuung, aber auch Flucht und Einwanderung ein. Heute möchte ich euch gerne auf meine Reise für die Sustainability Challenge mitnehmen, bei der ich unbegleitete minderjährige Geflüchtete in Erstaufnahmestellen in Berlin betreue. Die Lebensumstände vor Ort: Die Unterkunft befindet sich im Hinterhaus eines herkömmlichen Gebäudes. Insgesamt wohnen dort circa 55 Jugendliche. Viele der Geflüchteten kommen aus dem Afghanistan, Syrien, Iran, dem afrikanischen Raum oder der Ukraine und sind laut ihren Dokumenten 15-17 Jahre alt.  Angekommen in der Unterkunft, wird dem Jugendlichen ein Zimmer zugewiesen. Wenn die Räumlichkeiten es ermöglichen, wird versucht jedem Jugendlichen ein eigenes Zimmer zu geben, um interkulturelle Konflikte und Meinungsunterschiede zu vermeiden. Im Durchschnitt warten die Jugendlichen sieben Monate auf ihren Interviewtermin, welcher die Voraussetzung für den weiteren Asylprozess ist. Bis dahin dürfen sie nicht an dem üblichen Schulalltag teilnehmen und auch keine Arbeit beziehen. Somit verbringen sie die meiste Zeit in der Unterkunft, was oft zu Langeweile, Auseinandersetzungen und Streitigkeiten führt. Meine Erfahrungen: Im alltäglichen Umgang mit den Jugendlichen merke ich, wie liebevoll, aber auch liebebedürftig die Kinder sind. Beim Öffnen der Tür werde ich immer von mehreren Jugendlichen herzlich begrüßt, gefragt wie es mir geht und mir wird immer Essen angeboten. Diese Fürsorglichkeit und Freundlichkeit beeindruckt mich. Zusammen mit den Jugendlichen unternehme ich verschiedene Dinge: Mansour, ein Junge aus Afghanistan, freut sich immer, mit mir Schach spielen zu können. Woche für Woche wird er besser. Zu Beginn gewinne ich jedes Schachspiel, nach einigen Wochen, ist er jedoch unschlagbar. An einem schönen Sommertag sitzen wir gemeinsam in einer Runde von zehn Jugendlichen und Mitarbeiter*innen oben auf der Dachterrasse und bringen Jordan, einem Geflüchteten aus Kamerun, das Kartenspiel „UNO“ bei. Das Spiel wird hitzig. Alle zeigen Ehrgeiz, sind mit Herzblut dabei und kämpfen um den Sieg. Am Pfingstfreitag kommen die Jungs, Sherial und Mansour auf mich zu und wollen Deutsch lernen. Zusammen üben wir Vokabeln und im Anschluss gibt es ein kleines Diktat. Mit einer weiteren Mitarbeiterin und neun Jugendlichen gingen wir an einem Samstagnachmittag zum Straßenfest „Karneval der Kulturen“. Dort tanzen die Jungs zu unterschiedlicher Musik. Man merkt ihnen an, wie sie für einen kurzen Augenblick ihren schwierigen Alltag vergessen und den Moment einfach genießen. Jeder Tag in der Unterkunft verläuft anders. An manchen Tagen sind die Jugendlichen gut gelaunt und haben Lust, mit einem zu reden, an anderen sind sie eher verschlossen und ziehen sich zurück. Dennoch merke ich, wie viel Freude ich Menschen allein mit meiner Anwesenheit bereiten kann. Denn schließlich ging es nie darum, etwas Außergewöhnliches mit den Jugendlichen zu unternehmen, sondern schlichtweg einfach darum, ihnen Gesellschaft zu leisten, auch wenn man an manchen Tagen nur schweigend nebeneinandersitzt. Diese Erfahrung werde ich immer positiv in Erinnerung behalten und kann es jedem nur nahelegen, sich ehrenamtlich zu engagieren. Nicki Saee

Ehrenamt bei Viva con Aqua

Ein Sozialstaat wie Deutschland ist unter anderem auch stark auf das ehrenamtliche Engagement der Bevölkerung angewiesen. Obwohl „der Anteil freiwillig engagierter Menschen in den letzten zwanzig Jahren gestiegen ist“ (Simonson u. a. 2022, 1), haben einige Organisationen und Vereine besonders nach der Corona-Pandemie zu kämpfen wieder genug Personen für das Ehrenamt zu motivieren. Die Sustainbility Challenge durfte ich im Rahmen des Masterstudiums bei dem Viva con Agua de Sankt Pauli e.V. erbringen. Viva con Agua hat es sich zur Aufgabe gemacht, Zugang zu sauberem Trinkwasser, Sanitärversorgungen und Hygiene weltweit zu garantieren. Dabei setzt der Verein auf positiven Aktivismus und nutzt Konzerte, Festivals, Sport- und Kunstveranstaltungen, um Spenden zu sammeln. In ganz Deutschland gibt es verschiedene Crews, die sich regional für die Organisation und deren Repräsentation bei verschiedensten Veranstaltungen einsetzen, damit möglichst viele Spenden zusammenkommen. Da besonders diese Veranstaltungen während der Corona-Pandemie nicht stattfinden konnten, konnten viele der ehrenamtlichen Crews nur wenige Spenden in diesem Rahmen auftreiben. Zusätzlich kam es dazu, dass die Crews immer weniger ehrenamtliche Helferinnen und Helfer verzeichnen konnten. Meine ehrenamtliche Aktivitätsspende bestand darin, die lokalen Crews bei ihrer Präsenz auf den Sozialen Medien zu unterstützen, damit diese auf den Plattformen Werbung für den Purpose von Viva con Agua sowie für ihre eigene Crew machen können. Aufgrund von zum Teil sehr gering besetzten Crews in den verschiedenen Städten, blieb besonders in letzter Zeit die öffentliche Präsentation auf den einzelnen Instagram-Kanälen eher auf das wichtigste beschränkt. Ich durfte im Zuge meiner ehrenamtliche Aktivitätsspende mit Hilfe der Plattform „Canva“ Vorlagen für Instagram-Posts erstellen sowie vorhandenes Videomaterial sichten und schneiden, damit dieses in Form von Kurvideoformaten wie Instagram-Reels, YouTube-Shorts und TikToks benutzt werden können. Besonders diese Videoformate sind hilfreich, da durch diese mehr Personen auf den Plattformen erreicht werden können als durch alleiniges Bildmaterial. Zuerst habe ich mich durch die verschiedenen Accounts der Crews geklickt, um zu identifizieren, welche Inhalte dort relevant und gewollt sind. Darauf aufbauend habe ich einzelne Content-Rubriken erstellt, z.B. Einladungen für das nächste Crew-Treffen, eine Darstellung über die Spendensumme, die bei den Konzerten gesammelt wurde, eine Anleitung, wie man der Crew beitreten kann und noch viele mehr. Bei diesen Aufgaben konnte ich meine Kreativität im Rahmen des festgelegten Design-Rahmens ausleben und hatte großen Spaß an der Erstellung der Beiträge. Auch das Sichten des Videomaterials war spannend, da man so noch einmal einen Einblick der vielen coolen Veranstaltungen bekommen hat. Mein Fazit: Ehrenamt kann und darf Spaß machen und muss nicht immer in der Form stattfinden, wie man sich das manchmal vorstellt.   Wenn auch du Lust hast großartige Leute zu treffen, kostenlos auf Konzerte zu gehen und dabei auch noch ganz viel Gutes zu tun, dann melde dich bei deiner lokalen Crew unter: https://www.vivaconagua.org/mach-mit/mitmachen/ oder registriere dich direkt für einzelne Veranstaltungen: https://pool3.vivaconagua.org Anna Gerbig

Heckenretter für Artenvielfalt & Klimaschutz

Im Rahmen meiner Aktivitätsspende im Modul Sustainability Challenge engagiere ich mich seit Januar für den Heckenretter e.V.  „Warum Hecken?“ – könnte man sich fragen und genau diese Frage habe auch ich Alexandra Werdes (Alex), Gründerin des Vereins, gestellt. Die Hecke (norddeutsch: Knick) ist als Arten- und Klimaschützerin viel zu lange unterschätzt. Der gemeinnützige Heckenretter e.V. hat das Ziel, die wertvollen Ökosystemleistungen der Hecke ins gesellschaftliche Bewusstsein zu bringen: Rund 7.000 Tierarten leben in, um und unter der Hecke. Hecken binden – neu gepflanzt auf Ackerland – langfristig genauso viel CO2 wie Wald (380 t/ha) und sind deshalb unsere heimlichen Klimahelden.    Um dafür zu sorgen, dass mehr dieser heimlichen Klimahelden gepflanzt werden, habe ich mich entschieden meine Aktivitätsspende für den Verein zu vollbringen. An meinem ersten Tag im Büro der Heckenretter macht Alex mich zunächst mit der formellen Arbeit des Vereins vertraut. Aktuell steht eine Siegelbewerbung an, bei der ich als Außenstehende tatkräftig unterstützen kann. Gemeinsam füllen wir das Bewerbungsformulars aus und ich stelle gezielt Nachfragen, die für Alex bereits selbstverständlich, für Außenstehende jedoch sehr erwähnenswert sind. Gleichzeitig lerne ich durch das Ausfüllen bereits sehr viel über den Verein, seine Strukturen und die Arbeitsweisen. Auch die Cloud des Vereins lerne ich an diesem Tag kennen. Sie ermöglicht es, den Verein remote zu unterstützen. Durch meine berufsbedingten Kenntnisse im Bereich des Online-Marketings und Social Media vereinbaren wir, dass mein nächstes Projekt ein Leitfaden für die Nutzung von Instagram sein wird. Durch die Möglichkeit mit der Cloud remote zu arbeiten, kann ich die Fertigstellung der Siegelbewerbung sowie den Leitfaden an meinen nächsten Einsatztagen von zu Hause aus erarbeiten.  Bis dato hat die Arbeit für den Verein viele Parallelen zu meinem Job-Alltag, denn auch dieser findet am Laptop im Home Office statt. Am 18. März steht nun jedoch der Frühling so gut wie in den Startlöchern und die erste Pflanzaktion des Jahres steht an. Hierfür besuchen wir mit etwa 50 freiwilligen Helfer:innen den Eichhof in Großbarkau. Dort finden wir eine bestehende Hecke vor, die an einigen Stellen nachgepflanzt werden muss. Die Helfer:innen werden dafür in zwei Gruppen unterteilt. Während meine Gruppe sich um die Pflege der Fläche kümmert, beginnt die andere Hälfte bereits an den entsprechend gekennzeichneten Flächen nachzupflanzen. Zur Pflege der Fläche müssen sämtliche Bei- und Unkräuter unmittelbar um die Hecke entfernt werden, da diese der Hecke die Nährstoffe aus dem Boden entziehen. Nach etwa zwei Stunden tauschen wir unsere Aufgaben. Endlich kann auch ich meine ersten Hecken einpflanzen. Dafür wird zunächst das entsprechende Loch ausgehoben, anschließend wird die Hecke aus ihrem Topf genommen und die Wurzeln aufgelockert. Abschließend wird sie eingepflanzt und reichlich gegossen.  Nach dem erfolgreichen Pflanztag darf ich Alex weiterhin bei einem Drehtag unterstützen, an dem ein TV-Beitrag über die Arbeit des Vereins produziert wird. Insgesamt bietet mir mein Engagement für den Verein also vielseitige Einblicke und Unterstützungsmöglichkeiten. Seid ihr neugierig geworden? Dann würde ich mich freuen, euch bei der nächsten Pflanzaktion als Helfer:innen zu treffen.  Wir sind ein noch junges Projekt und können Mitstreitende an vielen Stellen gebrauchen. Es gibt vielfältige Möglichkeiten, wie du dich einbringen kannst. Um Heckenretter:in zu werden, musst du kein Vereinsmitglied sein. Gerne nehmen wir dich auch in unseren Helfer:innen Pool für kleinere Aufgaben auf, die punktuell immer mal anfallen – sei es Pakete packen oder Einkaufen vor einer Veranstaltung. Vielleicht hast du aber auch Lust, Teamer:in bei unseren Pflanzaktionen zu werden oder dein eigenes kleines Projekt zu übernehmen. Wir können gerne gemeinsam herausfinden, was das passende Engagement für dich ist. Schreib einfach eine Mail an post@heckenretter.org. Annika Heming

MEHRBLICK – Ich sehe was, das du nicht siehst?!

Es ist sechs Uhr morgens, der Wecker klingelt. Aufstehen, für den Tag fertig machen, rasch noch die Brille auf und raus zur Arbeit. Seit über 15 Jahren trage ich nun eine Brille und die Möglichkeit, klar sehen zu können, ist für mich selbstverständlich. Doch eine Brille zu besitzen, die mit den richtigen Dioptrien meine Sehschwäche ausgleicht, ist leider nicht so selbstverständlich wie anfangs gedacht… SDG 3: Ein gesundes Leben für alle Menschen jeden Alters gewährleisten und ihr Wohlergehen fördern In meinem Studiengang „Digital Transformation & Sustainability“ an der HSBA bekomme ich in dem Modul „Sustainability Challenge“ die Chance, vom Reden ins Handeln zu kommen. Die 17 Nachhaltigkeitsziele sind die Grundpfeiler des Studiengangs und daher war es mir wichtig, dass auch ich einen praktischen Beitrag für das Erreichen der Ziele leiste. Auf der Suche nach einer gemeinnützigen Organisation für meine Sustainabilty Challenge, bin ich schnell auf „MEHRBLICK – Brillen für Obdachlose und Bedürftige“ aufmerksam geworden. „MEHRBLICK – Brillen für Obdachlose und Bedürftige“ 2016 in Hamburg gegründet, hat es sich MEHRBLICK zum Ziel gemacht, Sehkraft für alle Menschen zu ermöglichen. Obdachlose und bedürftige Menschen können kostenlose mobile Brillen-Sprechstunden von MEHRBLICK wahrnehmen. Sie finden regelmäßig in einer der 25 verschiedenen Obdachloseneinrichtungen statt. Dort werden Sehtests durchgeführt und aus dem eigenen mitgebrachten Fundus recycelter Brillen das passgenauste Modell für die jeweilige Person ausgesucht. Die bereits getragenen Brillen werden an MEHRBLICK gespendet und von den MitarbeiterInnen gereinigt, vermessen und sortiert. Aktuell hat MEHRBLICK Standorte in Hamburg, Berlin und Hannover. Dank ehrenamtlichen OptikerInnen und zahlreichen Freiwilligen, hat MEHRBLICK bereits über 3.100 Brillen (Stand 06/2021) an bedürftige Menschen verteilt. Doch damit ist es nicht getan – Für die regelmäßigen Brillen-Sprechstunden fallen kontinuierlich Fahrt- und Betriebskosten an. Auch ist ein optimaler Schutz einer Corona-Infektion aktuell essenziell, um die kostenlosen Brillen-Sprechstunden weiterhin zu ermöglichen. Dazu werden Einwegmasken, Desinfektionsmittel und Visiere benötigt. Auch wenn vieles ehrenamtlich erfolgt, ist MEHRBLICK neben Brillen-Spenden auch auf finanzielle Spenden angewiesen. Meine Aufgabe ist es gewesen, zusammen mit Christiane Faude-Grossmann, der Gründerin von MEHRBLICK, ein Konzept zu entwickeln, wie wir Unternehmensspenden generieren können. Mein Beitrag Unternehmen zu kontaktieren, MEHRBLICK vorzustellen und um Spenden zu bitten war uns zu wenig. Wir glauben daran, dass wir Hand in Hand mehr erreichen können. Mit diesem Grundgedanken haben wir zwei Videokonzepte entwickelt und umgesetzt. Die Videos sollen Unternehmen als Dankeschön für ihre Spende erhalten, welche wiederrum den Mitarbeitenden eines Unternehmens zur Verfügung gestellt werden können. In den Videos gibt eine Optikerin anschaulich Tipps, wie MitarbeiterInnen ihre Augen am Bildschirm besser schützen können. Die Unternehmen dafür zu akquirieren, ist meine Aufgabe. Kontaktdaten und weitere hilfreiche Informationen zu mehreren Unternehmen habe ich bereits recherchiert, sodass im nächsten Schritt die Kontaktaufnahme erfolgt. Zusammen obdachlosen und bedürftigen Menschen durch eine eigene Brille wieder mehr Lebensqualität schenken Für mich ist klar – Eine Sehschwäche durch eine Brille ausgleichen zu können, ist nicht selbstverständlich. Durch MEHRBLICK habe ich die Chance bekommen hinter die Kulissen einer gemeinnützigen Organisation blicken zu dürfen. Ich verstehe nun, wie viel Planung, Leidenschaft und Zusammenhalt hinter einer Organisation steckt. Doch es ist all das wert, wenn man hört, wie dankbar Menschen mit einer passenden Brille sind. Das Ziel „Sehkraft allen obdachlosen und bedürftigen Menschen zu ermöglich“ ist noch lange nicht erreicht. Doch gemeinsam können wir dem Ziel jeden Tag ein Stückchen näherkommen und Lebensqualität teilen. Link zur Webseite von MEHRBLICK: https://www.mehrblick-hilft-sehen.de/ Kristina Verhasselt, Digistainable 2019 HINTERGRUND Die Sustainability Challenge ist ein fester Bestandteil unseres Studiums. Das Modul liegt zwischen dem dritten und vierten Semester und lässt uns vom Reden ins Handeln kommen. Die Idee dahinter ist, dass jede/r Studierende sich eine soziale Initiative oder Nachhaltigkeitsorganisation aussucht und diese kurz- oder langfristig unterstützt. Über sich hinauszuwachsen, ist dabei vorprogrammiert – und ausdrücklich erwünscht. Teil der Sustainability Challenge ist außerdem die anschließende Reflexion der gesammelten Erfahrungen sowie der gemeinsame Austausch. Denn unser Ziel ist es, unsere Erlebnisse mit allen Interessierten zu teilen und vielfältige Möglichkeiten eines nachhaltigen Engagements aufzuzeigen.

Ehrenamt bei der Corona-Impfterminvergabe

„Behalten Sie Ihren Humor und Ihre Freundlichkeit.“ Mit diesen herzerwärmenden Worten verabschiedete sich eine ältere Dame, nachdem sie mit mir über die Servicehotline zur Corona- Impfterminvergabe telefoniert hatte. Eine andere rief extra nochmal an, um sich für die reibungslose Buchung ihres Impftermins zu bedanken. Es mag verrückt klingen, aber eben diese kleinen Momente werden mir noch lange im Gedächtnis bleiben. Denn sie haben mir gezeigt, dass ich Menschen mit meinem Engagement erreichen und ihnen helfen kann – sei es mit der Buchung von Corona- Impfterminen oder „nur“ dem Zuhören, Fragen beantworten und Verständnis zeigen. AGFW-Servicehotline zur Corona-Impfterminvergabe In Pandemie-Zeiten sind freiwillige Helfer und der Zusammenhalt der Gesellschaft wichtiger denn je. Doch wie kann ich am besten helfen, und wo? Meine Suche nach einem passenden Engagement führte mich zur Arbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege (AGFW) Hamburg. Mit der Übernahme von Telefon- und Anrufbeantworterschichten konnte ich die Servicehotline unterstützen und über 70-Jährige dabei helfen, unkompliziert einen Impftermin zu buchen. „AGFW-Servicehotline zur Corona-Impfterminvergabe. Sie sprechen mit Frau Beckmann. Guten Morgen.“ Anschließend ging das Gespräch nach Leitfaden weiter. Doch kaum ein Telefonat glich dem anderen. Viele Anrufer/innen hatten besondere Fragen, Bedenken oder individuelle Anliegen, die es zu klären galt. Anders als bei der zentralen Online-Terminbuchung erfolgte die Bestätigung über den Termin per Post, um auch Personen ohne E-Mail-Adresse eine Buchung zu ermöglichen. Musik statt Stillstand So häufig hat mein Handy noch nie geklingelt. Schon bei meiner ersten Schicht habe ich den nervigen Standard- Klingelton meines Telefons gegen Musik getauscht. Ein Zeichen des Erfolgs, denn die Hotline wurde angenommen. Über die Gesamt-Laufzeit von März bis Mai 2021 konnten ca. 5.000 Anrufe verzeichnet werden. Persönlicher Rückruf Der größte Vorteil gegenüber der zentralen Corona-Hotline: Keine Warteschleife. Denn auch wenn alle Leitungen belegt waren bzw. außerhalb der Telefonzeiten angerufen wurde, konnte eine Nachricht auf dem Anrufbeantworter hinterlassen werden. Der persönliche Rückruf erfolgte häufig sogar noch am selben oder darauffolgenden Tag. Fotos: Canva (Towfiqu barbhuiya; Rattanakun) Jana Beckmann, Digistainable 2019 HINTERGRUND Die Sustainability Challenge ist ein fester Bestandteil unseres Studiums. Das Modul liegt zwischen dem dritten und vierten Semester und lässt uns vom Reden ins Handeln kommen. Die Idee dahinter ist, dass jede/r Studierende sich eine soziale Initiative oder Nachhaltigkeitsorganisation aussucht und diese kurz- oder langfristig unterstützt. Über sich hinauszuwachsen, ist dabei vorprogrammiert – und ausdrücklich erwünscht. Teil der Sustainability Challenge ist außerdem die anschließende Reflexion der gesammelten Erfahrungen sowie der gemeinsame Austausch. Denn unser Ziel ist es, unsere Erlebnisse mit allen Interessierten zu teilen und vielfältige Möglichkeiten eines nachhaltigen Engagements aufzuzeigen.

Erfahrungsbericht | tatkräftig e.V.

Wie habe ich beim tatkräftig e. V. unterstützen können?  Der tatkräftig e. V. hat es sich in diesem Jahr zur Aufgabe gemacht, nicht nur etwas für die soziale Nachhaltigkeit zu tun, sondern ab sofort auch Einsätze für die Umwelt anzubieten. Auch wenn einige der Einsätze sich bereits vorher um die Natur gedreht haben, wie z. B. das Aufräumen von Außenanlagen, soll nun der Fokus spezifisch auf die ökologische Nachhaltigkeit gelegt werden. Aus diesem Grund startet zu Beginn des Jahres 2021 die neue Initiative: tatkräftig fürs Klima!   Ich konnte den Verein vor allem bei den notwendigen konzeptionellen Arbeiten unterstützen. Neben einfachen Rechercheaufgaben zu möglichen Einsatzpartnern ging es vor allem darum konkrete Projektideen zu entwickeln und im Rahmen der Akquise von Einsatzpartnern bei Marketingaufgaben zu unterstützen. Zum Ende meines Einsatzes beim tatkräftig e. V. konnte ich gemeinsam mit einer Freiwilligengruppe einen Gemeinschaftsgarten in Hamburg auf Vordermann bringen. Hierbei haben wir neue Wildhecken gebaut, Unkraut gejätet und sowohl Blumen als auch Bäume gepflanzt. Auch wenn als Nebeneffekt das Bewusstsein für nachhaltiges Verhalten geschärft werden kann, geht es in erster Linie darum, am Ende einen Beitrag für Andere geleistet zu haben, der einen bleibenden Eindruck bei den Helfern und Geholfenen hinterlassen hat. Ziel des tatkräftig e. V. ist es schließlich, Freiwilligen durch die vielfältigen Hilfs- und Begegnungseinsätze den Wert von ehrenamtlichem Engagement zu vermitteln und im gleichen Zug Organisationen und Vereine, die täglich großes leisten bei ihrer Arbeit zu unterstützen.  Film zur Initiative tatkräftig fürs Klima: https://vimeo.com/470162531  Alena Werner, Digistainable 2018 HINTERGRUND Das Modul „Sustainability Challenge“ im vierten Semester unseres Studiengangs lässt uns, die Studierenden, selbst aktiv werden und soll uns motivieren, ein selbstgewähltes Thema zu behandeln. Wir definieren eigene Projektaufgaben, die durch die Mitwirkung in einer sozialen Initiative oder Nachhaltigkeitsorganisation bearbeitet werden sollen. Teil des Projekts ist die Reflexion des Erlebten, der gemeinsame Austausch sowie die Inspiration der interessierten Öffentlichkeit. Dabei lernen wir die Herausforderungen unserer Zeit selbst zu erkennen und anzunehmen. Der Ausbruch aus der eigenen Komfortzone ist ausdrücklich erwünscht. WAS IST TATKRÄFIG E.V.? Der tatkräftig e. V. ist ein Einstiegsformat ins Engagement: Menschen, die sich bisher noch nicht engagiert haben, sollen begeistert werden den ersten Schritt ins Ehrenamt zu tun. Seit 2012 haben sich so schon über 6.000 tatkräftig-Freiwillige engagiert und damit einen großen Beitrag für die Hamburger Gesellschaft leisten können. Nach dem Prinzip „1 Team. 1 Tag. 1 Ziel.“ organisiert der tatkräftig e. V. eintägige Hilfseinsätze mit mindestens fünf Freiwilligen, um anderen Menschen zu unterstützen. Dabei geht es neben der konkreten Hilfe, besonders um die Begegnungen auf Augenhöhe, neue Perspektiven, Spaß – und vor allem: Lust auf mehr Engagement! Die Freiwilligen-Gruppen bestehen entweder aus privaten Gruppen oder aus Firmen, die die Einsätze als Team absolvieren.  Erfahre mehr und unterstütze selbst: https://tatkraeftig.org/