Digitalsustainable

Das Duett zwischen Digitaler Transformation und Nachhaltigkeit

Durch Kleiderspenden für Würde und Chancengleichheit sorgen

Nicolai

Saubere Kleidung stärkt das Selbstbewusstsein und prägt den ersten Eindruck. Daher ist gepflegte Kleidung für JEDEN Menschen wichtig.

Im Rahmen meines dualen Masterstudiums an der HSBA im Studiengang MSc Digital Transformation and Sustainability unterstütze ich den Verein Hanseatic Help bei der Bekämpfung der sozialen Ungleichheit. Hanseatic Help sammelt hauptsächlich gut erhaltende Kleiderspenden ein, die ohne größeren Aufwand an Bedürftige verteilt werden können. Weiterhin stellen sie Bedürftigen auch Hygieneartikel und Lebensmittel (Konserven) zur Verfügung. Das Ziel ist es die Würde und Gleichheit aller Menschen zu wahren und sie durch die Spenden dabei zu unterstützen auf dem Arbeitsmarkt sowie in der Gesellschaft wieder fußzufassen und sie im Vergleich zu Mitstreitern (z.B. auf einen Job) nicht negativ auffallen zu lassen.

Dies ist meist nur mit einem „ordentlichen“ Äußeren und passender Kleidung möglich. Weiterhin steigert passende und saubere Kleidung die eigene Motivation, das Selbstbewusstsein und die Überzeugung. Mein Ziel ist es einen Beitrag zu den SDGs 10 und 2 zu leisten.

Dabei unterstütze ich an verschiedenen Stationen bei der Spendensammlung bis zur Spendenvergabe. Hanseatic Help sammelt seit den
Flüchtlingsströmen 2015 Kleider,- Hygiene- sowie Konservenspenden von privaten und gewerblichen Spender:innen. Ein Großteil dieser Spenden kommt direkt Bedürftigen oder anderen Hilfsorganisationen in Hamburg zugute. Diese Hilfsorganisationen, wie beispielsweise die Caritas verteilen die Spenden dann ebenfalls über ihre Kanäle an Bedürftige. Weiterhin betreibt Hanseatic Help drei Stores, wo sich
Menschen mit einer nachgewiesenen Bedürftigkeit notwendige Hilfsgüter aussuchen. Weitere Spenden werden mit Hilfslieferungen in Krisenregionen gebracht.

Während meiner Zeit bei Hanseatic Help durchlaufe ich alle Schritte der Spendenverarbeitung. Angefangen werde ich im Lager bei der Annahme von Privatspenden. Diese werden dort das erste Mal geprüft. Hier wird besonders darauf geachtet, dass die Spenden noch gut erhalten sind, keine Löcher aufweisen oder schmutzig sind. Wenn die Spenden im letzten Schritt an
Bedürftige verteilt werden, sollen diese sich in der gespendeten Kleidung wohlfühlen können. Daher wird in der Annahme nicht jedes Kleidungsstück angenommen. Im Anschluss wird die Kleidung nach Herren-, Damen- und Kinderkleidung sowie nach der Art des Kleidungsstücks vorsortiert. Danach kommen die vorsortierten Teile in die jeweiligen Abteilungen zur Feinsortierung. Hier sortiere ich die Kleidung nach den entsprechenden Größen. Sobald ein bestimmtes Kleidungsstück eine definierte Anzahl erreicht hat, zum Beispiel 15 Hoddies in Größe S, verpacke ich diese in einen Karton. Die Anzahl, die Art des Kleidungsstücks und das Gewicht des Kartons werden dann registriert und ins Lager gebracht. Im Lager stelle ich dann die Kartons zu vordefinierten Ladungen zusammen. Diese sind von der jeweiligen Bestellung abhängig. Anschließend bin ich mit dem Fahrer von Hanseatic Help durch Hamburg gefahren und habe die verpackten Lieferungen an die Hanseatic Help Stores oder andere Hilfsorganisationen ausgeliefert.

Neben den zahlreichen Privatspenden gibt es auch immer wieder Spenden von Hamburger Unternehmen. Während meiner letzten
Auslieferung sind wir beispielsweise zum Geschäft von floh.kids gefahren. floh.kids sammelt ebenfalls Kinderkleidung und verkaufen diese für kleines Geld weiter. Regelmäßig rufen sie bei Hanseatic Help an und spenden die Kleidung, die sie nicht im Geschäft verkauft bekommen.

Jeder Tag, den ich bei Hanseatic Help verbringe, verläuft anders. Es ist großartig zu sehen, wie viele private Spender zu uns kommen, um einen kleinen Beitrag zu weniger Ungleichheit zu leisten. Trotz vieler helfender Hände ist es dennoch beachtlich, was für ein riesiger logistischer Aufwand hinter der Annahme und Weitergabe von Spenden steckt. Die Zeit bei Hanseatic Help zeigt mir, dass ich mit wenig Aufwand einen verhältnismäßig großen Beitrag zu weniger Ungleichheit leisten kann. Das einzige, was ich benötige, ist Zeit. Es ist wichtig diese Zeit zu investieren, damit möglichst jeder in unserer Gesellschaft ausreichend passende Kleidung hat, in der er/sie sich wohlfühlen kann und nicht auf Grund der Kleidung von der Gesellschaft ausgeschlossen wird. Kleidung trägt einen großen Beitrag dazu bei, wie wohl sich ein Mensch fühlt und wie selbstbewusst er/sie auftreten kann. Meine Aktivität bringt mir die Bedeutung von Kleidung nochmal deutlich näher.

Nicolai Vornbäumen

Durch Kleiderspenden für Würde und Chancengleichheit sorgen