Green Cities: Wege zur Transformation
Lärm, Beton, Autos und Stau. Die vier Wörter geistern immer in meinem Kopf herum, wenn ich an deutsche Großstädte denke. Oftmals auch zu Unrecht, gerade wenn ich an die Alster, die zahlreichen Parks und das Umland von Hamburg denke. Dennoch: Ich bin auf dem Land aufgewachsen, für mein Studium nach Hamburg gezogen und ich merke in aller Regelmäßigkeit, dass ich für ein paar Tage raus aus der Stadt muss. Insbesondere in den Hitzeperioden im Sommer 2022 habe ich öfters die Flucht ergriffen und bin in meine Heimat an die Ostsee gefahren. Doch dieses Privileg einer „kühleren“ Heimat im Hochsommer haben wohl die wenigstens der Bewohner Hamburgs oder anderer deutscher Großstädte. Doch angesichts der klimatischen Veränderungen stellt sich die Frage: Welche Risiken kommen auf Städte zu, wenn die globale Erderwärmung weiter zunimmt, und wie können Städte ihre BewohnerInnen vor den Folgen des Klimawandels schützen? Deswegen möchte ich euch heute das C40 Projekt vorstellen, mit welchem ich mich gemeinsam mit zwei anderen Studenten im Zuge unseres Forschungsprojektes im 2. Semester beschäftigt haben.
C40 ist eine Initiative von fast 100 Städten der Welt, die sich zum Ziel gesetzt haben, ihre Emissionen innerhalb einer Dekade zu halbieren. Darunter finden sich riesige Metropolen wie Paris oder Mumbai, aber auch kleiner Städte und Vorreiter in Fragen der nachhaltigen Stadtentwicklung wie Kopenhagen. C40 bietet Städten durch eine umfangreiche Wissensdatenbank, dem C40 Knowledge Hub, und dem Climate Action Planning Guide Hilfe an, um Sie bei der Entwicklung eines Klimaschutzplans zu unterstützen. Das Besondere: In der Wissensdatenbank stehen hilfreiche Strategien für die städtische, nachhaltige Transformation bereit, die bereits durch andere Städte getestet und zum Teil auch durch Studien und Daten unterstützt werden. Aufgrund der Heterogenität hinsichtlich der geografischen Lage und der sozioökonomischen Strukturen der verschiedenen Städte, reichen die Beiträge über Wasserknappheit, Begrünung der städtischen Landschaft, Energieversorgung bis hin zur nachhaltigen Finanzierung und Stadtverkehrsplanung.
In der Erarbeitung der Klimaschutzstrategien legt C40 Wert auf die Rücksichtnahme und Inklusion von benachteiligten und marginalisierten Gruppen. Damit stärkt das Projekt das Bewusstsein für den unglücklichen Umstand, dass insbesondere die finanziell schlechter gestellten StadtbewohnerInnen weniger Mittel zur Verfügung haben, um sich vor den Folgen des Klimawandels ausreichend zu schützen.
Abbildung 1: Der Prozess zur Entwicklung eines städtischen Klimaschutzplans (in Anlehnung an C40 o.D. d)
Vielleicht bist du selbst in die städtische Entwicklung involviert und fragst dich, wie ihr als Stadt mit der Entwicklung eines Klimaschutzplans starten könnt. Möglicherweise ist dieser Prozess und das C40 Projekt ein erster Einstiegspunkt
für euch. Denn es sei gesagt: Bisher nehmen nur die zwei deutschen Städte Heidelberg und Berlin an dem C40 Projekt teil. Also, was denkt ihr? Ist C40 ein Projekt, an welchem auch die Stadt Hamburg oder andere deutsche Städte teilnehmen sollten?
Quellen:
C40.
o.D.a. „About C40“. Zugriff am 14. Mai 2022. https://www.c40.org/about-c40/.
C40. o.D.b. „Knowledge Hub“. Zugriff am 29. April 2023.
https://www.c40knowledgehub.org/s/?language=en_US.
C40. o.D.c. „Why all cities need a Paris
Agreement-compatible climate action plan.“ Zugriff am 29. April 2023.
https://www.c40knowledgehub.org/s/guide-navigation?language=en_US&guideRecordId=a3t1Q0000007lEWQAY&guideArticleRecordId=a3s1Q000001iahcQAA
C40. o.D.d. „ Introducing the climate action planning guide for
cities“. Zugriff am 29.
April 2023. https://www.c40knowledgehub.org/s/guide-navigation?language=en_US&guideRecordId=a3t1Q0000007lEWQAY&guideArticleRecordId=a3s1Q000001iahhQAA
Torge Stahl