Im Rahmen der Sustainability Challange hatten alle DTS-Studierende die Möglichkeit eine Zeitspende für eine Organisation oder eine Initiative ihrer Wahl aufzubringen. Ziel der Zeitspende war es, vollkommen „hands on“ und Impactorientiert einen Beitrag in Verknüpfung mit einem oder mehreren SDGs zu leisten.
Bei meinem Projekt handelt es sich, um die Restaurierung eines historisch wertvollen Mini-Car aus der Baureihe von Cuno Bistram (1954), dass innerhalb eines Projekts mit sozial schwachen Schüler*innen aus der Stadtteilschule Mümmelmannsberg durchgeführt wurde. Konkret fokussierte sich meine Aktivitätenspende darauf, dass ich den Jugendlichen bei der Restaurierung des Mini-Car half und gleichzeitig als eine weitere Aufsichtsperson und als Ansprechpartner für die Betreuenden vor Ort fungierte. Während unserer gemeinsamen Arbeit an dem Rennwagen kam ich mit den Jugendlichen über verschiedenste Themen wie beispielsweise der anstehende Berufseinstieg, Tipps und Tricks in Bewerbungsprozesse sowie Freizeitaktivitäten und zahlreiche andere Themen ins Gespräch.
Tag 1: Wir finden uns erstmals physisch in der Gruppe zusammen (Lehrer*innen, Betreuer*innen, ehrenamtliche Helfer*innen). Wir planen die Woche und erhalten eine kleine Einführung in die zu benutzenden Werkzeuge sowie die Funktionsweise des Mini-Car. Die Stimmung ist etwas verschlafen, aber insgesamt interessiert und von Vorfreude geprägt. Am Nachmittag beginnen wir mit der Restaurierung und demontieren den Motorblock.
Tag 2: Zwei Jugendliche kommen rd. 15 Minuten zu spät – verschlafen. Ansonsten sehen alle halbwegs wach und ausgeschlafen aus. Die Stimmung ist gut, weil die ersten Restaurierungsabreiten gegen Mittag erfolgreich abgeschlossen sind. Der Motor ist wieder an seinem ursprünglichen Platz. Zwischen den einzelnen Arbeiten spreche ich mit den Jugendlichen über die Suche nach Ausbildungsplätzen und ihre liebsten Freizeitaktivitäten und mit den Betreuenden über das Projekt selbst sowie vorhandene Berufsorientierungsangebote in der Stadtteilschule Mümmelmannsberg.
Tag 3: Am Morgen herrscht ein kleines „Mittwochs-Tief“, die Motivation ist aufgrund eines nicht geglückten Versuchs das Fahrwerk zu stabilisieren, bei einem Teil der Gruppe, angeschlagen. Allerdings sind die Restaurierungsarbeiten im Zeitplan. Die Gruppe isst gemeinsam Mittag und montiert am Nachmittag das Getriebe vollständig zurück in das Mini-Car.
Tag 4: Wir Restaurieren Teile der Vorder- und Hinterachse. In der Werkstatt ist eine gute Stimmung. Das „Mittwochs-Tief“ scheint überwunden. Teile der Gruppe beginnen bereits mit der Polsterung der Sitzfläche. Ich sehe was mit ein paar motivierten Jugendlichen möglich ist. Ich merke, wie wichtig es ist aus seiner Komfortzone herauszukommen. Während ich mich mit der Montage eines neuen Reifens befasse, freue ich mich bereits auf den nächsten Tag und den finalen Test des Mini-Car. Ich bin gespannt, ob sich die vergangene Woche Arbeit gelohnt hat und alles funktioniert.
Tag 5: Die Aktivitätenspende ist fast vollendet. Alle fiebern dem finalen Test des Autos entgegen und freuen sich auf das anstehende Wochenende. Es soll warm werden. Bereits heute sind perfekte Bedingungen, um das fertig restaurierte Mini-Car auf einem abgesperrten Gelände auf Herz und Nieren zu prüfen. Jeder Teilnehmende darf einmal fahren. Tatsächlich fühlt sich eine Geschwindigkeit von rd. 60km/h in einem Mini-Car, so nah über dem Asphalt, verdammt schnell an. Als alle gefahren sind gibt es noch eine kurze Abschlussrunde mitsamt Fazit. Von insgesamt 12 Jugendlichen, die alle freiwillig an der Restaurierung mitgearbeitet haben, werden 7 Jugendliche nach Vollendung des Projekts erfolgreich eine KFZ-Ausbildung beginnen können. Fazit: neue Perspektiven und Chancen für die Jugendlichen und neue Eindrücke, Erkenntnisse und Erfahrungen für mich. Die Woche ging schneller vorbei als ich dachte, trotzdem – das Wochenende kann kommen!