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Das Duett zwischen Digitaler Transformation und Nachhaltigkeit

Sustainable Development Goals – Wieso, weshalb, warum?

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Die Relevanz einer Nachhaltigen Entwicklung dürfte jedem Besucher unserer Webseite grundsätzlich bewusst sein. Der ein oder andere hat in diesem Zusammenhang sicherlich auch bereits von den „Sustainable Development Goals“ (kurz: SDGs) gehört. Die 17 SDGs wurden im September 2015 auf der Generalversammlung der Vereinten Nationen verabschiedet. Zuvor wurden sie jedoch auf der Konferenz der Vereinten Nationen für nachhaltige Entwicklung 2012 in Rio de Janeiro (Rio + 20) konzipiert.  Sie stellen laut der UNO eine „transformative Agenda“, die sich mit den globalen Herausforderungen beschäftigt, die die Zukunft des Planeten und der Menschheit bedrohen. Das Ziel ist die „[…] Verwirklichung einer Welt der Nachhaltigkeit, in der alle Menschen am Wohlstand teilhaben und auf einem gesunden Planeten ein produktives, lebendiges und friedliches Leben führen können.1 In diesem kurzen Beitrag möchten drei wichtige Punkte erläutern, die die Notwendigkeit der SDGs verdeutlichen und zudem erklären, was sie von anderen Nachhaltigkeits-Zielen beziehungsweise Ambitionen unterscheidet. 

Besonderheit 1) Interdisziplinäre Betrachtung 

Bereits auf den ersten Blick wirken die SDGs „bunt“. Damit sind sowohl die offiziellen Logos gemeint aber vor allem auch die Ziele selbst. Die UN erkennt mit den SDGs an, dass es eine große Bandbreite an Problemen zu bewältigen gilt, um das oberste Ziel der nachhaltigen Entwicklung zu erreichen. Die SDGs betrachten Nachhaltigkeit also als eine interdisziplinäre Herausforderung. Neben Themen wie  Umweltzerstörung, Klimawandel und Armut wurden auch gegebenenfalls  weniger offensichtliche Themen wie Ungleichheit, Frieden und Gerechtigkeit klar als Probleme identifiziert, die aktuell einer weltweiten nachhaltigen Entwicklung im Wege stehen.  

Besonderheit 2) Frühere Erfolge 

Die Vorreiter der SDGs waren die acht „Millenniums-Entwicklungsziele“, welche im Jahr 2000 vereinbart wurden und zum Ziel hatten extreme Armut bis 2015 weltweit zu halbieren. Dabei wurden bereits zahlreiche Gründe für extreme Armut identifiziert, die später auch in den SDGs angesprochen wurden. Dazu gehören unter anderem: Chronischer Hunger, Geschlechterungleichheit, fehlende Schulbildung, unzureichende medizinische Versorgung, fehlender Zugang zu sauberem Trinkwasser und sanitären Anlagen. Es konnten durch die MDGs einige große Erfolge verzeichnet werden, wie beispielweise die Halbierung der Kindersterblichkeitsrate bis zum 5. Lebensjahr. (vgl. United Nations 2015, S. 5) Somit basieren die SDGs auf den Erfolgen der MDGs, welche bewiesen, dass ein gemeinsamer Aktionsplan der UN tatsächlich weltweite Probleme verbessern kann. Dennoch ist es das erklärte Ziel der UN wurden in vielen Ländern nur unzureichende Fortschritte gemacht, sodass die Notwendigkeit zusätzlicher Nachhaltigkeitsarbeit nach dem Auslaufen der MDGs, gerade im ökologischen Bereich, deutlich wurde.  

Besonderheit 3) Zusammenarbeit, Verantwortung & Messbarkeit 

Eine weitere Erkenntnis nach dem Auslaufen der MDGs bestand darin, dass es eine Konkretisierung der Ziele und der Verantwortlichkeiten bedarf. Die MDGs waren zum einen oft vage und somit schlecht umsetzbar formuliert und zu anderen wurden lediglich die Entwicklungsländer in die Verantwortung genommen. Die SDGs haben aus diesen Fehlern gelernt und machen deutlich, dass eine nachhaltige Entwicklung nur durch die Zusammenarbeit aller Nationen erreicht werden kann.2 Zudem wurden die 17 Nachhaltigkeitsziele mit insgesamt 169 Unterzielen und 230 Indikatoren untermauert, sodass ein Monitoring der Zielerreichung ermöglicht wird.

Große Ziele lassen uns oft schon zu Beginn verzweifeln. Gerade ein großes und generisches Ziel wie Nachhaltigkeit ist schwer greifbar und auch wenn die SDGs bereits Strukturierungshilfe leisten, kann es schwer sein angesichts der vielen Herausforderungen nicht zu verzweifeln. Angesichts des Klimawandels ist dies jedoch keine Option!  Im Gegensatz zu den vergangenen Jahrhunderten, in denen alle Systeme durch natürliche Prozesse entstanden sind, werden sie heute vor allem durch Menschen beeinflusst. Durch die Technologisierung wird diese Entwicklung zudem exponentiell beschleunigt. Es bedarf also nicht nur eines Plans sondern der Mitarbeit jeder Nation, jeder Stadt, Gemeinte und Person, um dieser Entwicklung Einhalt zu gebieten. 

Daher möchtet wir dir zum Abschluss ein paar Ansatzpunkt mitgeben, wie du die SDGs selbst unterstützen kannst: 

  • Informiere dich über Aktionen & Veranstaltungen. Du kann beispielsweise auf https://fridaysforfuture.de/streiktermine/ die nächsten Termine für Fridays for Future Proteste in deiner Nähe finden und so für die Nachhaltigkeit auf die Straße gehen. 
  • Mach dir Gedanken! Mit welchem SDG kannst du dich am meisten identifizieren und gibt es Möglichkeiten Einrichtungen in deiner Nähe die dazu passen zu unterstützen?  
  • Leave no one behind! Gibt es Menschen in deiner Umgebung, die in unserer Gesellschaft außen vor bleiben und denen du helfen kannst? Non-Profits wie Hanseatic Help akzeptieren zum Beispiel sowohl Sach- als auch Zeitspenden, solltest du nicht monetär unterstützen können. 
  • Nutze deine Stimme! Auf https://www.greenpeace.de/mitmachaktionen findest du Petitionen der Non-Profit, die du mit deiner Unterschrift und durch das Teilen mit Freunden und Familie helfen kannst Gehör zu finden (Noch besser: Spenden wenn möglich). 

Wir wissen aus der Erfahrung mit den MDGs, dass gemeinsame Ziele funktionieren können, wenn sie auf einem globalen inklusiven Prozess, der konkurrierende Interessen miteinander in Einklang bringt basieren.  

So let’s leave no one behind! 

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#unitednations 

Fabienne Meyer-Pohl, Digistainable 2018


Literaturverzeichnis 

Sustainable Development Goals – Wieso, weshalb, warum?