Sustainability Challenge: Pferdegnadenhof
Im Rahmen der Sustainability Challenge der HSBA führte mich meine Aktivitätsspende auf den Pferdegnadenhof Friedrichsruh. Der Hof in der Nähe von Hamburg gibt alten, kranken oder nicht mehr gewollten Pferden ein sicheres Zuhause, wobei er hauptsächlich durch Spenden und Ehrenamtliche getragen wird. Mir wurde bei meinem Einsatz schnell klar: Hier zählt jede helfende Hand. Misten, Füttern, Pferde versorgen, Futter vorbereiten, Heuballen tragen, die Aufgaben waren vielfältig und körperlich anstrengend. Besonders interessant war für mich die Unterstützung bei tiermedizinischen Maßnahmen, zum Beispiel das Verabreichen von Medikamenten, die Behandlung von Hufkrankheiten oder das Fiebermessen bei Pferden. Neben der täglichen Versorgung spielte auch die Arbeit mit Menschen eine große Rolle. Hier war es besonders schön, dass ich Wissen an Paten weitergeben konnte, die wenig, bis gar keine Erfahrung mit Pferden hatten. Viele Tierpaten kommen regelmäßig auf den Hof und helfen aktiv mit. Gemeinsam mit ihnen habe ich Ponys geputzt oder Spaziergänge begleitet. Die wertschätzende und inklusive Zusammenarbeit hat mich hier besonders begeistert und beeindruckt, da auch Helfer und Paten mit Beeinträchtigungen auf dem Gnadenhof engagiert sind. Die Vielfalt an Aufgaben zeigte sich auch, als ich an einem Wochenende kurzfristig auf einem Weihnachtsmarkt eingesetzt wurde, um am Crêpe-Stand mitzuhelfen. Hintergrund war, dass viele Helfer krankheitsbedingt ausfielen und der Hof auf solche Einnahmen angewiesen ist. Diese Flexibilität gehört zum Alltag auf dem Hof genauso dazu wie das Improvisieren bei Wind und Wetter. Herausfordernd waren für mich, neben dem Wetter in den Wintermonaten, die langen Anfahrtswege von der Hamburger Innenstadt aus sowie die fehlenden sanitären Anlagen auf dem Hof, weswegen ich oft darauf geachtet habe, wenig zu trinken. Trotzdem war die Stimmung auf dem Hof immer positiv und lösungsorientiert und die Aufgaben habe ich gerne übernommen. Nahe ging mir bei meiner Challenge besonders das Schicksal des Ponys Ricky, um das ich mich viel gekümmert habe, das schließlich aufgrund von Krankheit eingeschläfert werden musste. Gleichzeitig hat mir das aber auch gezeigt, wie wichtig Gnadenhöfe sind, um Tieren überhaupt erst eine (letzte), gute Zeit zu ermöglichen. Die Aktivitätsspende konnte mir insgesamt zeigen, dass Nachhaltigkeit auch bedeutet Verantwortung zu übernehmen, Wissen zu teilen und gemeinsam für Wohlergehen einzutreten, aber auch, wie groß die Wirkung von freiwilligem Engagement sein kann. Ich konnte nicht nur helfen, sondern auch selbst etwas mitnehmen, vor allem in Bezug auf Tierwohl und Teamarbeit. Aus diesem Grund finde ich es wirklich toll, dass wir im Rahmen unseres Masterstudiums Digital Transformation & Sustainability die Möglichkeit der Challenge haben und hier durch nachhaltiges Engagement etwas zurückgeben können. Autorin: Elisa Bartsch, DTS23